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Weit oben am Kilimandscharo


Wieder früh raus. Wie gestern. Nur angeblich noch steiler. Erstes Stück, dann flacher, dann steiler. Gruppe vorgestellt. Gemeinsam gesungen. Alles nette Leute. Koch und Hilfskoch, Bedienung, 2 Träger und der Guide. Großes Team.
Los geht’s. Erst Jeep-Piste. Dann in das Heideland. Manchmal Bäche. Gebirgsvegetation. Meist sonnig. Dareis und Kibo gut zu sehen. Nach 3 Stunden auch unsere nächste Hütte weit oben. Der Weg immer geradeaus nach oben. Am Kamm manchmal wieder nach unten. In der Mitte tatsächlich flacher und recht breit. Geht alles sehr gut. 2-mal Rast. Das letzte Stück sehr steil, aber gut zu laufen. Gegen 13 Uhr in der Kibu-Hütte. 4820 m. Große Gemeinschaftsunterkunft. Ein Japaner aus Malawi, zwei Amis aus NY und Puerto Rico. Alle bereiten sich auf den Gipfelsturm vor. Nachmittag und Abend Schlafenszeit. 4820 m hoch. Nur unterbrochen vom Dinner im Raum. Innerliche und äußerliche Vorbereitung. Viel Beinmassage. Schlaf. Bis 23 Uhr. Nachtmahl und anziehen. Koch hatte mein Handy geladen. Im Raum ging es nicht. Große Anspannung überall.

Kibu als Nebengipfel vom Kilimandscharo

Baumgrenze am Kilimandscharo


Um 6.30 Kaffee, dann warmes Wasser. 7 Uhr Frühstück im Essraum. Wie immer, Kaffee, Rührei, Pfannkuchen, Teigtaschen.
Und vor acht los. Gepäck bei den Portern. Nur Jacke, Sonnencreme, Halstuch und Wasser. Der Wald wird bald lichter. Immer ordentliche Steigungen. Weg geht so. Ist schon anstrengend. Viele Wolken. Berge im Nebel. Gelegentlich zeigt der Guide einzelne Pflanzen. Alle zwei Stunden kurze Rast. Gegen 16 Uhr bei der Horemba Hütte auf 3720. kurz darauf Kaffee mit Obst und Nüssen. Pause bis 19 Uhr. Ausruhen. Abendessen im Essraum. Diskussion mit Russen über deutsche Wirtschaft und Schieflache seit Krieg mit Russland. Viele Russen, Chinesen und Japaner unterwegs. Schlafenszeit. Etwas Muskelkater. Massage. Später 2 Leute, die mit Auto nach unten gebracht werden. Keine Probleme mit der Höhe. Gut geschlafen. Nur ist das Internet kaputt. Gegen Mittag waren wir aus dem Wald in die Heideregion gekommen. Am Abend empfindlich kalt.

Das gesamte Team

Start am Maragu-Gate


8 Uhr Frühstück. 8.45 abgeholt. Es geht zum Marangu Gate. Formalien. Mit im Auto 2 Träger, Koch, Hilfskoch und Guide. Nur mein Wasser und die Jacke muss ich selbst tragen. Um 11.55 geht es los. Teilweise recht steil. Rast in der Mitte. In meiner Gruppe bin ich alleine, aber ca. 10 andere Gruppen auch auf dem Weg. Anstrengend. Die vielen Träger sind recht schnell. Gegen 16 Uhr in der Marangu Hütte. Eine einzelne Hütte für mich. Koch bringt warmes Wasser zum Waschen. Kaffee und Kekse. Mit dem Guide lange gesprochen. Einfache Toiletten. 18.30 Dinner. Viele Gruppen im Essraum.
Rückzug in die Hütte zum Ausruhen. War anstrengend. Gute Nacht.

Moshi und Vorbereitung Expedition


Müde. Duschen mit Haarwäsche. Frühstück um 8 Uhr mit Müsli. Ein Deutscher da. Arbeitet für eine Lemifirma, die den Menschen hier Selbständigkeit ermöglicht. Vor allem Frauen. Drei große Bäckereien geplant.
Fahrrad und Gepäck verstaut in der Unterkunft und ab zum Busbahnhof. Nicht so easy zu finden. Noch ein Kabel gekauft und mit Bus nach Moshi. Viele Busse und ständig. 5.000 Tsh. Weniger als 2 Euro. Nach 2 Stunden in Moshi Busbahnhof. Dauerte bis das Taxi wusste wo Emosa Expedition ist. Der Weg nicht lang, aber 50.000 verlangt, 15.000 gesagt, mit 20.000 fertig. Bei der Firma bezahlt und ausführlich mit dem Guide gesprochen. Warme Jacke und Hose und Stöcke bringt er. Abholung am 31.1. gegen 9 Uhr. Noch schnell ein Hotel gesucht. Dann werde ich dorthin gefahren. Alles klar. Ausruhen, hinlegen. Gegen 16 Uhr Tropengewitter. In der Pause Kabel für Handy, ATM, Einkauf. Café als Schutz gegen Starkregen. Abendessen im Hotel. Einziger Gast. Wie soll das gehen? Hochsaison.
Früh ins Bett mit viel Bein-Massage. Um 22 Uhr bin ich weg. Ein paarmal wach, ansonsten ok.

Über die Grenze nach Arusha


Die Dusche war nur kalt. Eine Mango mit Toastbrot aus meinem Bestand als Frühstück. Kurz nach 8 Uhr los. Aber dann die Grenze mit geduldetem Nepp und Abzocke. Bei den 10 Schaltern an der Grenze aber nicht ganz falsch. Nach einer Stunde war ich durch. Sicherlich das Traumland aller deutschen Terroristen. An drei Stellen wurde mein Pass gescannt und mein Gesicht analysiert. Was für ein Aufwand.
Dann hügelig und Straße wie in Kenia.
Die zugesagten Wolken fehlen, 30 Grad im Schatten, 44 auf der Straße. Jede Tankstelle oder Laden ein kaltes Getränk. Um 16 Uhr geht nichts mehr. Bei einer Polizeikontrolle wird ein Taxi nach Arusha gefunden. War eigentlich schon vorher voll, das ist aber relativ. 50 $ für 20 km war mir zu viel. Bei 40 war ok. Trotzdem war ich wohl über den Tisch gezogen. Ich hatte aber keine Alternative.
Die Ebene lief jetzt auf den Meru zu. Alles in Wolken, später frei. Gegen 18 Uhr Regen bei Einfahrt nach Aruscha. Ein Hostel zu finden war wieder nicht einfach, da sich alle Anbieter widersprachen und die Straßennamen vor 50
Jahren geändert wurden, ohne das Navi zu informieren. Wie in den Stan-Republiken. Und das Hostel mit vielen Plätzen am Arsch der Welt war voll. Es ist aber nicht Afrika, wenn es keine Lösung gäbe. Nebenan ein Guesthouse mit Zimmer und Dusche, sogar günstiger und ich kann mein Gepäck und Fahrrad für eine Woche unterstellen. Dann ab in die Stadt zum Essen im Sheraton. Ganz schön kaputt. Der Tag war der Horror. Außerdem gab das Handy seinen Geist auf. In der Nacht kamen viele gute Ideen, so dass am Morgen alles in Ordnung war, Handy und Beine. Dafür war ich sehr müde. Moshi und Kilimandscharo hatte ich schon geklärt.

Giraffe am Wegesrand
Mount Meru

Grenze nach Tansania in Namaga


Gefällt mir immer noch nicht, um 7 Uhr aufzustehen. Also noch etwas schlummern. Das Frühstück wegen geringer Zahl an Gästen auf Bestellung, aber übersichtlich: Eier, Würstchen, Pfannkuchen. Etwas Obst, Gemüse, Kaffee, etwas Marmelade. So komme ich um 9 Uhr los. Noch nicht so heiß und etwas Wind. Bericht sagt heiter bis wolkig und bis 27 Grad. Bis zum Spätnachmittag wurden es dann doch bis 33 Grad im Schatten.
In der nächsten Tanke noch Wasser gebunkert. Hinter Kajiado wird es dünner besiedelt und Massai treiben ihre Herden von Rindern, Ziegen oder Schafen entlang der Straße. Besiedlung überall. Orte alle 30 km. Aber sehr einfach, dafür 30 bis 300 Autowerkstätten. Reichlich Autowäsche. Dutzende Mobilfunkshops, Verkauf von Krimskrams ohne Ende, Tankstellen, Läden für Schuluniformen, Frisöre unbegrenzt, Motorradtransporte. Bushaltestellen wo jemand den Arm hebt. Und Abfall in rauen Mengen. Heute Nachmittag war ein Dorf besonders schlimm. Die Läden im besten Fall aus Wellblech, ansonsten Holzverschlag mit Plastikplane.
Am Sonntag sind die meisten Geschäfte geschlossen. Viel Menschen laufen in vornehmen Klamotten in die Kirche. Am Abend habe ich dann den Muezzin gehört.
Zuerst tiefe Täler, rauf und runter. Später Berge auf beiden Seiten. Alles sehr grün. Bei 33 Grad machen die Steigungen wenig Spaß.
Die Lage der Unterkünfte ist schwierig, die einen sagen ganz viel und die anderen, dass die alle geschlossen sind. Ein Monat scheint hier schon als Ewigkeit zu gelten. In der Grenzstadt Namaga hatte ich dann vor Ort die Auswahl zwischen zwei Hotels. Kein Camping, war ja nur so eine Idee. Und alles vor Ort prüfen. Auf keinen Anbieter ist Verlass. Bei Booking,m werden Hotels angeboten, die es gar nicht gibt, aber mit 100 Fotos etc. Bei anderen Plattformen ist das nicht anders. Das Einzige, was zählt, ist der Vertrag an der real existierenden Rezeption.
Muss man aber erst finden. Gestern führte eine Anfrage in einer Tankstelle zum Erfolg, da sich die Gäste im Ort auskannten und mir einen Motorradfahrer mitgaben, der mich zum Hotel brachte. Heute zählten die Plakate kurz vor der Grenze. Und dann waren da zwei Hotels obwohl nur eins im Internet war. Jetzt bin ich müde und kaputt. Waren nur 97 km, aber sehr heiß und viele Berge. Da war ich froh den Drahtesel abstellen zu können. Mit kompletter Campingausrüstung, Klamotten für heiß, nass und kalt, Werkzeug, Ersatzteile, Wasser und Lemi sind es dann schon mal 40 kg plus Rad.
Gleich schlafe ich. Gute Nacht. Morgen nach Arusha.

Straße in Tansania – der Meru liegt in den Wolken

Der Weg nach Süden


Die große Reise beginnt, aber mit Stolpern. Ladegerät IPhone gibt es überall, Gas nirgends. inzwischen bei 10 Läden vorbeischauen oder anrufen. Nichts.
Abfahrt Hotel gegen 12, ohne Gas. Die Hauptstraße (Mombasa) aus der Stadt ist ziemlich voll. Wird aber langsam weniger. Bei Athi River abgebogen. Noch viel Verkehr. Straße gut. Nach 50 km endet Randgebiet Großstadt. Nach 60 km wird es ländlich. Aber heiß ist es, 29 Grad. Da geht viel Wasser durch. Erste Pause um 13.30. Danach Chaos mit Kette und Gangschaltung. Nach der Inspektion darf das nicht passieren. Viel Öl auf alles gekippt.
Nächste Pause mit Cola eiskalt um 16 Uhr. Noch 29 km bis Kajiado. Danach die Navis getestet. Gegen 19 im Ort, aber keines der Hotels von Google noch Booking gibt es. Bei der Tankstelle brachte mich ein freundlicher Fahrer zum Estaduna Resort. Nur wenige Gäste. Sehr freundlicher Empfang und guter Preis mit Frühstück. Dinner gibt es auch noch. Danach Dusche. Gute Nacht.

Rückkehr von Massai Mara


Zum Massai-Dorf wollte ich nicht mit. 8.45 Uhr Abholung. Also länger schlafen. Regen in der Nacht. Frühstück wie immer. Gegen 9 Uhr dann der Fahrer. Die Straßen noch schlechter als die Tage zuvor mit viel Schlamm. Nach 30 Minuten vor uns ein Kleinbus. Hoffnungslos. Also Umweg nebenan. Angeblich 1000 Ksh Maut. Bei der Rückkehr auf die Straße festgefahren. Nach einer Stunde wieder frei mit viel Schaufel, Steinen, Holz und Überlegung. Halt Bauingenieur. Die Rumpelpiste war noch schlimmer als auf dem Hinweg.
Kurz vor Narok wieder Asphalt. Dort Lunchpause und warten auf ein anderes Auto, da ich rüber und zwei andere zurück sollen. Dauerte ewig, da der andere Panne hatte und die Leute was essen wollten. Dann wurde das neue Auto repariert. Die Hinterachse war defekt. Erst gehen 16 Uhr ging es weiter. Hinter Narok Polizeikontrolle, ob der Fahrer auch tatsächlich Eintritt bezahlt hatte (wegen Korruption). Nette Irin dabei.
Am Ende des Rift Valley riesiger Stau wegen Regen und vor allem Steigung. Schaffen nicht alle LKW. Mindestens eine Stunde Stau oder langsam fahren. Nur zwei Spuren insgesamt. Erst um 20.45 im Hotel abgeliefert. Es gab noch Essen und ein Ladekabel zur Leihe. So kann ich das Handy laden. Wer weiß, was morgen kommt.

Antilopen im Massai Mara

Massai Mara Naturpark

So früh aufzustehen ist nicht meine Leidenschaft. Wird aber auf dieser Reise normal werden, da es nachts häufig sehr gefährlich sein soll. Sagen alle. Also früh los und vor der Nacht am Ziel sein.
Heute ging es nach dem einfachen Frühstück um 7.20 los. In der Nacht hatte es noch etwas geregnet. Alles nass. Auf dem Weg zum Park ging es durch ein Massai-Dorf. Von überall her kamen die Kinder in Schuluniform angelaufen. Schule ist von 8 bis 17 Uhr. Die Dorfstraße ist eine Katastrophe. Ungeteert und Berg und Tal. Eigentlich nur für Unimog geeignet. Manche Löcher mit ein paar Sandsäcken ausgefüllt. Das nächste neu direkt daneben. Schlamm, Steine.
Doch dann im Park. Wieder Kolonnen an Safariautos. Die armen Löwen und Elefanten. Insgesamt haben wir das gesamte Spektrum an Tieren gesehen, Vögel weniger, Gazellen mehr. Alle großen und sonst alle bekannteren wie Gepard und Leopard. Gerade die Löwen sind erstaunlich entspannt, wenn 20 Autos drum herumstehen und 150 Menschen fotografieren. Der König lässt grüßen. Am Marafluß ein kleiner Rundgang mit Ranger/Grenzpolizei zu den Krokodilen und Flusspferden. Wir sind direkt an der Grenze zu Tansania. Ein riesiges Krokodil lag am Ufer neben der Brücke als hätten das Tourismusamt es dort platziert. Hier ist im Frühjahr und Herbst der Ort, wo die großen Herden, der Track, den Fluss quert. Ein Gastmahl für Krokodile auf der einen und für Löwen auf der anderen Seite.
Anschließend gab es ein Lunchpaket im Freien unter Bäumen mit einer Herde Affen auf der Suche nach Leckereien. Mit einem jungen Äffchen habe ich mich ein wenig unterhalten, so wie mit Katzen.
Die Wege sind sehr, sehr schlecht. Ein paar Planierraupen machten etwas, aber nicht viel.
Gegen 18 Uhr waren wir zurück. Danach ein Regenschauer. Nach dem Dinner verabschiedeten sich die anderen Leute. War ja auch ein langer Tag.

Löwen zwischen den Autos, Massai Mara
Krokodil am Marariver

Auf zur Safari nach Massai Mara


Die große Safari geht los. Gepäck und Fahrrad im Hotel eingeschlossen. Schnell was gegessen und schon werde ich abgeholt. Bezahlen und auf die anderen warten. Erst um 8.30 fahren wir los, auf der Schnellstraße nach Norden. Bald kommen wir an den Rand des Rift Valley. Ein Parkplatz für Touristen lässt weit über das weite Tal blicken. Hier kommen wir Menschen also her. Die weitere Straße zum Massai Mara ist ordentlich. Um 14 Uhr gibt es Lunch in einer Raststätte. Zuvor hatte es einen Stau wegen einer Demo gegen Femicid mit Blockade der Straße gegeben. Wie bei uns.
Die letzten 40 km waren jedoch eine Huckelpiste schlimmsten Ausmaßes. Eine Panzertestanlage ist gesittet dagegen. Nach dem Tor zum Park wurde die Straße nicht besser. Jetzt waren nur noch Safariautos unterwegs. Manchmal standen 20 nebeneinander, um drei Löwen zu beobachten und zu knipsen. Auf jeden Fall haben wir schon mal Elefanten, Giraffen, Gnus, Büffel, Antilopen, Gazellen und Ähnliches, Hyänen und Strauße gesehen.
Der Weg zum Hotel war dann noch um Klassen schärfer, so dass selbst der Cruiser stecken blieb. Geschafft hat es der Fahrer doch, uns im Lager zum Essen und Schlafen abzuliefern. Das Essen war einfach aber ok und die Dusche warm. Gute Nacht. Früh geht es los. Bunt gemischte Gruppe: 2 junge Leute aus Barcelona, ein älteres Ehepaar aus Dänemark (um 60), eine junge Frau aus Holland, eine ältere Frau aus Alabama.

Nairobi erster Tag in Afrika


Um 9 Uhr aufgestanden, Dusche, Frühstück, eher englisch, warm, ohne Wurst und Käse, aber Fleisch und Eier und Porridge.
Dann erst einmal die Satteltaschen richtig gepackt und die Schrauben nachgezogen. um 11 Uhr nach Nairobi. Was wird mich erwarten? Das erste Stück ist sehr holprig, dann Schnellstraße mit Mautspuren und viel Verkehr, insgesamt 8 bis 10 Spuren. Für Fußgänger und sonstige häufig ein Randstreifen oder eigene Spur. Aber nicht immer. Dann wird es eng, zumal häufig Motorräder entgegenkommen. Richtung Stadtmitte ist die Autobahn oberhalb und der Verkehr noch dichter. Bis 14 Uhr kein einziger RadfahrerIn. Hotel zu finden etwas schwierig wegen Einbahnstraßen und Schnellstraßen mit Zaun in der Mitte. Schließlich habe ich das Hotel gefunden. Zimmer recht günstig. Dann ab ins Nationalmuseum. Große Ausstellung zur Entwicklung des Menschen mit ein Dutzend Originalskelette unserer Vorfahren von vor 16 Mio. Jahren bis zum Modernen Menschen. Was man sonst nur als Foto oder Film sieht, ist hier mit guter Darstellung und Einordnung direkt zu sehen. Die Menschheit hat sich wahrscheinlich hier in Kenia und Äthiopien entwickelt und ist dann in verschiedenen Entwicklungsstufen und mehreren Schüben um die ganze Welt gewandert. Der Rest vom Museum war nicht so gut. Anschließend einen Geldautomaten gefunden, der auch funktioniert. Somit konnte ich einkaufen und Essen gehen. Bis dahin alles nur in Dollar oder Karte. Einkauf auch gleich erledigt. Nur eine Gasflasche habe ich nicht bekommen. Es gibt zwar 100 Safarifirmen aber keinen Outdoorladen mit Camping. Da wo es etwas geben sollte laut Hotel waren hunderte an Autowerkstätten an und auf der Straße aus Lehm und Matsch. Es wird alles repariert. Jeder Totalschaden wird zur Goldgrube. Kaputte Motoren gibt es nicht. Kurbelwellen werden auf offener Straße geschweißt. Unheimlich war es schon. Es wirkte wie eine verschworene Gemeinschaft gegen den Rest der Welt.
Die Innenstadt war passabel mit ordentlichen Straßen und vielen Hochhäusern. Nur der Verkehr war chaotisch. Da komme ich mit dem Fahrrad aber immer ganz gut zurecht.
Bei Einbruch der Dunkelheit war ich im Hotel. Auf meine diversen Anfragen zu Safaris hatte ich unterwegs eine SMS bekommen, dass es einen Anbieter gäbe. Sofort angerufen und eine 3-tägige Safari in den Massai Mara festgemacht. Nächster Tag um 7 Uhr geht es los. Nur 450 $. Beschwingt bin ich dann zum Dinner ins Hotelrestaurant gegangen. Ziegenrippchen mit Gemüse.
Noch schnell die Sachen für den Ausflug gepackt und geschlafen. Ein spannender und ereignisreicher Tag geht zu Ende. Mein erster Tag in Afrika.

Abflug nach Nairobi

22. Januar 2024

Ohne Schlaf um 4 Uhr zum Bahnhof und dann zum Flughafen. Noch andere Leute mit Fahrrad beim Check-in. Keine Probleme mit Gepäck und Ticket. 6.30 los. Nach 7 Uhr in Frankfurt. Im Flughafen geschlafen bis 9.30. Abflug um 11 Uhr. 9 h bis Nairobi mit viel leichtem Schlaf. Wegen Zeitverschiebung um 22 Uhr in Nairobi. Ewig lange Schlangen an der Kontrolle. Dafür aber Fahrrad und Gepäck schon da. Zollkontrolle mit Scan, dann Fahrrad zusammenbauen. Hotels in der Nähe voll. Service am Flughafen hat mir dann ein Hotel gebucht und ein Taxi bestellt. Teilweise Autobahn aber auch unbeleuchtete Holperpisten bis zum Hotel. Selbst Einheimische gehen nachts nicht auf die Straßen. Nur im Stadtzentrum geht es. Nettes Zimmer und Frühstück. Erst spät ins Bett gekommen. Es ist noch sehr warm.

Land der Giraffen

Südamerika ade!

Ja, Südamerika ist ein sehr schöner, interessanter und vielfältiger, aber auch ambivalenter Kontinent.
Überall, ich war bisher in 9 Ländern (nur nicht in Venezuela und den Guayanas), regieren deutlich sichtbare Polizeistaaten. Es herrschen raffgierige Eliten, die sich den Reichtum der Länder und Menschen unter den Nagel reißen und häufig in Saus und Braus leben. Korruption ist normal, gehört dazu, ist Bestandteil vom Geschäftsmodell, oder was es auch sein mag. Dabei ist es völlig egal, ob sich die Regierenden links, rechts, demokratisch, sozialistisch, liberal, militaristisch, ordnungsorientiert oder wie auch immer nennen.
Demokratische oder bürgerliche Rechte, wie wir sie kennen, sucht man vergeblich. Der Staat und die Polizei mischen sich überall ein und wollen alles wissen. Ob ich 20 Euro tausche oder 100 km mit dem Bus fahre, immer brauche ich meinen Pass, der auch immer eingegeben wird und im Ticket neben dem Namen steht. Immer wird überprüft, ob ich es bin, damit nicht eine andere Person Bus fährt oder Machu Picchu besucht. Absurdistan. So könnte und wollte ich nicht leben.
Weil die Reichen und Herrschenden nicht bereit sind, fair zu teilen, leben sehr viele Menschen im Elend und müssen sich mit dem Verkauf von Kleinigkeiten über Wasser halten. Heerscharen an Menschen verkaufen überall das Gleiche. Dabei würden ein paar ausreichen. Aber wovon sollten die anderen leben? Und die Reichen und die Oberschicht wohnen in umzäunten und bewachten Quartieren (MP im Anschlag). Eine solche Spaltung der Gesellschaft. Das kann nicht gut gehen.  
Die Rohstoffe des Kontinents werden von den Eliten an irgendwelche internationalen oder einheimische Lobby-Konzerne verschleudert. Die Menschen haben dann die Umweltkatastrophen zu ertragen. Zum Glück entwickelt sich jetzt etwas Widerstand. Im Salar de Uyuni sind die größten Lithium-Vorkommen der Erde entdeckt worden. Fast jede Batterie braucht das Zeugs. E-Autos in Mengen. Da könnte doch mal eine richtig gute Produktion aufgebaut werden, ohne angeblichen wirtschaftlichen Druck … schauen wir mal.
Fast alles auf dem Kontinent ist total verdreckt, sieht häufig aus wie bei uns eine Mülldeponie. Man könnte den gesamten Kontinent auch als eine solche bezeichnen. Nach 5 Wochen ist es mir immer lästiger geworden, mit dem Rad durch Müllberge zu fahren. Selten werden die Müllmengen mal beseitigt. In Argentinien nimmt man manchmal einen Rasenmäher und häckselt. Vor zwei Jahren war der Müll manchmal bis zwei Meter hoch, als ich aus Buenes Aires herausfuhr. Jeder wirft alles weg, auch riesige Müllbeutel. In Bolivien funktioniert die Müllentsorgung wie folgt: spät abends den Müll auf die Kreuzung, dann die Hunde losschicken, den Rest besorgen die Tauben. Was übrig bleibt, wird manchmal gefegt. In einigen Grossstädten gibt es eine Müllabfuhr. Jeder stellt abends seinen Müll in Tüten auf die Straße (Hunde freuen sich). Später kommt dann die Müllabfuhr. Die Jungs rennen umher und werfen die Beutel ins Fahrzeug. Dann 30 m weiter. Wer nicht schnell genug aufspringt, muss rennen.

Abwasserentsorgung gibt es fast überall, aber wie Steinzeit. Das Klopapier darf man nicht ins Klo werfen, da es sonst verstopft. Überall stehen Papierkörbe hierfür herum. Unhygienisch hoch drei.


Die meisten Menschen sind wenig motiviert, engagiert und kompetent. Frage nie einen einzelnen Taxifahrer nach dem Weg. Die Antwort ist mit Sicherheit falsch. Frage immer eine Gruppe. Dann haben sie 10 Minuten zu diskutieren und kommen mit einer guten Antwort. Bei einer Touristinfo kommt fast immer eine falsche Auskunft. Bitte immer überprüfen und mit einer genauen Karte kontrollieren. Ich habe nur ein einziges Mal erlebt, dass die Info stimmte. Das war bei der Info in Salta. Da bin ich dann auch zurück gegangen und habe mich bei der Dame bedankt. Beispiel gestern: ich wollte mit dem Bus in die Innenstadt und kam bei einem Einkaufscenter im Vorort heraus. Zurück sollte ich vier Blöcke laufen, dann ist da der Schnellbus. Es waren dann ca. drei Kilometer, hoch und runter, über Schnellstraßen. Ohne GPS und Handy wäre ich verloren gewesen. Was machen eigentlich Menschen, die nie am Marathon teilgenommen oder nie mit Hochsprung zu Olympia zugelassen waren??? Wahrscheinlich bleiben die zu Hause oder fahren mit Taxi.


Auch der Nahverkehr existiert nirgends, zumindest nicht, wie wir es kennen. Gestern in Bogota fuhren manchmal ein Dutzend Busse in Kolonne in eine Richtung. Ein Verbindungsbus dann zwei Kilometer weiter. In anderen Städten und Orten, eher normal, fahren „Kleinbusse“, wie die Mashrudkas in Zentralasien, in Schwärmen durch die Stadt etc und saugen alles ein, was nicht schnell genug weg ist. Alle paar Meter anhalten, Strasse blockieren, hupen, schreien.

Was mich aber immer begeistert hat, ist die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Offenheit der Menschen. Etwas anderes habe ich niemals erlebt. Als ich z.B. in Quito spät abends kurz vor dem Flughafen war, hielt ein SUV an und bot mir an, mich bis zum Flughafen mitzunehmen, da noch ein langer Berg käme. Ich konnte nicht nein sagen, und der Berg war wirklich lang.

Und besonders haben es mir die Kulturschätze der Anden angetan. Einfach toll und leider bei uns wenig bekannt. Es ist vor allem die Kultur vor den Inkas, die durchaus mit China oder Ägypten vergleichbar ist.

Und natürlich die Natur in einer gewaltigen Vielfalt und Größe. Die größten Wasserfälle, die größte Salzwüste, das längste Gebirge …. Einfach phantastisch und überwältigend.

Abreise aus Südamerika

Liebe Rita,

die letzten Tage waren spannend, aber ganz anders als bisher. Geschichte stand im Vordergrund, verbunden mit langen Busfahrten. Nach Cuzco war ich nur bis Albancay gekommen. Dann 16 h Bus bis Lima, Nasca lag leider voll im Nebel. Sofort ging es  über Nacht in den Norden nach Chiclayo, wo ich unbedingt nach Lambayeque wollte, die große Ausgrabungs- und Forschungsstätte zu den alten Kulturen der Anden. Ich wurde nicht enttäuscht. Viel hatte ich schon vorher gesehen, selbst ansehen macht aber den Unterschied. Dutzende Pyramiden, größer als Gizeh, aber aus Strohlehmziegeln (Adobe genannt). Goldfunde wie Staatsschätze. Schon Thor Heyerdahl hat hier lange gegraben.
Über Nacht nach Guayaquil in Ecuador und mit dem nächsten Bus nach Quito. Die Straße der Vulkane leider nur vom Fenster aus. Dass Quito so gebirgig ist, hätte ich nicht gedacht. Den Äquator mit Denkmal nördlich zu erreichen, war dann schon eine Herausforderung, auch den Flughafen danach. Beim letzten Berg, es war schon 23 Uhr, nahm mich ein freundlicher Mensch im Auto mit. Das Gepäck dann für den Rückflug richtig zu packen und zu verstauen, dauerte. Zum Schluss gab es noch Resteessen, Nudeln mit Soße und gut gewürzt. Die Gaskartusche musste ich entsorgen. Sie hat mir in den 5 Wochen aber gute Dienste geleistet, auch im Hotel wäre ich sonst manchmal hungrig eingeschlafen. Der Flug nach Bogota war kurz, so dass ich noch Zeit für die Stadt und das Goldmuseum hatte.

Um 20.55 Uhr dann der Start mit Abschied von Südamerika, einem sehr ambivalenten Kontinent, auf dem ich wohl eher nicht freiwillig leben wollte. Dazu vielleicht später mehr.
Schön und spannend war es auf jeden Fall, jeder Tag bis oben hin voll gepackt und immer was neues.

Cusco

Cusco, ich mag Dich. Sauber, entspannt, freundlich,hilfsbereit, aufgeräumt, musisch, fertig, Verkehr läuft. Können sich viele Städte in Südamerika was abschneiden. Sozusagen das Gegenteil von La Paz.


Es gibt auch viel zu sehen, eine lange konfliktreiche Geschichte….
Das beste Museum ist eine Stiftung einer hiesigen Großbank „Vorkolumbianische Kultur“.  So viel habe ich noch nie verstanden. Eigentlich müsste man alles bis Pizarro als Andenkultur bezeichnen, weil so viele Entwicklungen parallel liefen und sich gegenseitig befruchtet haben. Überall ist ein gewisser Dualismus von Gegensatz und Anziehung samt Weiterentwicklung enthalten. Die Spirale ist ein zentrales Element in Kunst, Philosophie und Religion. Rückkehr zum Ausgang mit Weiterentwicklung. Deshalb kein Kreis sondern Spirale. Dualismos von trocken und nass, hell und dunkel, Tag und Nacht, Sonnenuntergang und -aufgang.

Bei Mann und Frau heutzutage eher schwierig bei der Genderdebatte …


Das Bild mit der Spirale hat mir aber ganz gut gefallen.
Die Entwicklung hier als Andenkultur zu bezeichnen, hat mir ebenfalls gefallen. In so vielen Museen, Sendungen, Büchern und anderen Einrichtungen habe ich diese Ähnlichkeit schon öfter gesehen. Dass wir es als Inkakultur bezeichnen, liegt daran, dass die Europäer halt auf diese um 1530 gestoßen sind, als die Inkas gerade mal 50 bis 100 Jahre ihr Großreich in den Anden geschaffen hatten und noch bei der Expansion waren. Viel hatten sie übernommen und waren Teil der Entwicklung. Die waren nur machtbewusster und militärischer als andere Andenvölker. Aber auch die Eroberungen hatten ihre Kehrseite für die Inkakönige. Weil Pizarro auf viele Krieger und Könige der eroberten Völker zurückgreifen konnte, gelang es ihm die Inkas zu besiegen. Es es waren nicht nur seine 100 eigenen Leute. Das hatte ich bisher nicht so gelernt. Aber dafür mache ich u.a. ja auch Reisen. Was ich jetzt aber überall gesehen habe, ist die umfassende Metallurgie aller Völker hier. Die Eisenverhüttung ist noch zu vage und die Museen und Wissenschaftler haben das Thema noch nicht richtig bearbeitet.
Ohne Bronze hätten die Inkabauten nicht entstehen können. Vielleicht hatten sie Technologien zur Härtung von Bronze.
Gold spielte übrigens eine große Rolle in der Andenkultur, aber nicht wegen Wert oder Reichtum, sondern wegen Schönheit und Gottgefälligkeit. Das haben dann in Cusco Kirchenobere übernommen und einen Altar aus mehreren Tonnen Silber anfertigen lassen und eine Glocke von 6 t Silber mit etwas Bronze.
So war der ganze Tag mit neuen Erkenntnissen gefüllt (Sonnentempel, 3 Museen, 4 Kirchen) und dem Genuss von Kaffee von Starbucks, aber auch peruanischer Küche. Im Hostel war ich auch gut aufgehoben. So geht es dann nach Machu Picchu.

Titikakasee

Auf dem Titikaka-See wohnen Seemöven. Der Pazikik ist 300 km und 3800 m Höhe entfernt. Die wohnen hier. Ich fühl mich wie zu Hause.
Der Sage nach haben sich die Urahnen der Inkas, Manco Capac und Mama Ocllo, von hier aufgemacht, um Cusco zu gründen.
Die Ebenen um den See scheinen aber das kulturelle und historische Zentrum von Südamerika gewesen zu sein. Überall sind Grabungsstätten und Tempel und Museen. Eine der bedeutendsten ist Tiwanaku im Süden vom See. Seit der Steinzeit ist die Gegend besiedelt. Eine riesige Pyramide mit mehreren Tempeln oben auf und daneben ist ausgegraben, direkt zu besteigen oder im Museum mit den Funden zu sehen. Ich hatte noch nie eine solch umfassende Darstellung der Bronzeherstellung in den Anden gesehen, mit den Fundstätten, der Zusammensetzung und den Transportwegen. Auch war ein umfassendes Sonnenobservatorium auf einer weiteren Anlage.
Die Gegend um den Titikakasee muss so etwas wie der goldene Halbmond im nahen Osten gewesen sein. Auch heute noch ist die Lage phantastisch. Am 30.7. hatte ich von La Paz kommend in Tiwanaku übernachtet. Der einzige Gast im Hotel. Nach der Besichtigung ging es dann am See weiter, u.a. mit der Grenze nach Peru. Wenn ich nicht umgedreht hätte, um einen Stempel zu holen, hätte ich so durchfahren können. Seltsam war nur, dass die Beamten auf beiden Seiten die Papiere vom Fahrrad sehen wollten. Das ist mir noch nie passiert. Ein Anruf bei den Vorgesetzten klärte dann die Situation, so dass einmal die Rahmennummer und bei den anderen das Fabrikat notiert wurden. Ansonsten ganz easy. Warum da jedoch so lange LKW Schlangen standen, habe ich nicht verstanden. Für Autos und Busse waren jeweils zwei Leute da, die nichts zu tun hatten. Ich war auch hier der einzige. Mit allem drum und dran waren dann aber doch zwei Stunden weg. Die Straße ging dann nicht mehr am See entlang und war recht hügelig. So kam ich erst spät in den nächsten Ort, Pomatu, der sogar eine Art Hotel hatte, wo ich nicht der einzige Gast war. Mit dem Geld war es etwas schwierig, weil an der Grenze keine Bank war. Bolivianos werden wohl nicht akzeptiert, auch nicht Euros. So habe ich auf dem Zimmer Spaghetti gemacht. Die gegenüberliegende Bank wollte kein Geld, außer US-$, wechseln. So nahm das Hotel dann doch meine letzten Bolivianos.
Die nächste Stadt hatte dann einen Geldautomaten, der mir jedoch erst nach einer halben Stunde in der Schlange angeboten wurde.
In den Ort Juli zu kommen, war schon nicht so leicht, weil die Zufahrtsstraße gesperrt und durch einen abenteuerlichen Feldweg ersetzt war. Vor dem Rathaus war dann noch eine große Kundgebung. Mit meinem neuen Geld hab ich dann erst einmal gut gegessen, das Menü für 5 Sol, oder 1,5€.
Die Straße ging dann manierlich bis Puno, dem Haupttouristenort am See, weiter. Am Hafen wird man totgetrampelt, da gefühlt alle Touristen in Südamerika hier zu den Schilfinseln verfrachtet werden. Bis Juliaca bin ich noch gekommen und habe dann den Nachtbus nach Cusco genommen. Die Zeit wird knapp. Hier auf der Höhe komme ich jetzt ganz gut zurecht, fast wie unten. Auf Cusco bin ich echt gespannt, eins meiner Hauptziele der Reise.

La Paz

Stinkend, laut, dreckig, hektisch, negativ chaotisch, verstopft, unfertig, nichts funktioniert richtig. So habe ich La Paz empfunden. Keine Stadt für einen Aufenthalt. Mein Problem mit dem Handy musste ich auch allein lösen. Zumindest gab es ein Café mit Kaffee und Kuchen. Das historische Museum war brauchbar und gab einige Hinweise auf Tiwanaku.
Die Stadt liegt in einem riesigen Kessel und alle Straßen gehen steil nach oben. Die Schnellstraße ist einigermaßen passabel, darf aber nicht mehr von Fahrrädern genutzt werden. So bleibt nur Kleinbus oder Taxi. Oder die Seilbahn. Davon gibt es viele. Eine nach El Alto befördert auch Fahrräder. Zur Talstation zu kommen war schon Abenteuer und Kraftakt. In der Station war der Aufzug kaputt. Nochmals zwei Etagen mit dem Rad. Da halfen mir die überall vorhandenen Polizisten und brachten meine Satteltaschen hoch. Dann ging es in die Gondelbahn, Marke Obermaier, wie in den Alpen. So ist mein Fahrrad in den Genuss der Gondelbahn gekommen. Aus der Stadt herauszukommen war nicht so leicht, da es weder Verkehrsschilder noch Straßenschilder zu geben scheint und der Verkehr chaotisch ist. Irgendwann hatte ich es geschafft, nach Tiwanaku zu kommen.
Diese Stadt kann ich nicht weiterempfehlen.

Uyuni Salzsee

Meine liebe Rita,

Gespenstische Stille, unendliche Weite, dazu gleißendstes Licht. So fühlt es sich an, hier oben auf 3660 am Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt.
Viele Touristen sind hier, verlaufen sich aber mit ihren Landcruisern in der Weite des Sees. Für die bin ich eine der Attraktionen.
100 km flach, salzig und weiß. Da glaubt man, über ein Salzkorn stolpern zu können.
Für mein Mittag ein außergewöhnlicher Ort, es war dann nur etwas schnöde mit Brötchen, 2 Sorten Käse und Wurst, Orange und Keksen. Ich hatte mich allerdings auch nicht vorher auf diese besondere Atmosphäre eingestellt. Dabei fiel mir mein letztes so ganz besonderes Dinner ein. Das war damals, 1986, mit dem Schiff auf dem Weg von Malta zum Peloponnes.
Es war aber hoffentlich nicht das letzte besondere Erlebnis auf dieser Reise und den nächsten Jahren.
Nachts ist es weiterhin sehr kalt bei -11, bis in den Morgen gegen 10, obwohl die Sonne schon gegen 7 aufgeht. Tags ist es dann in der Sonne ziemlich warm, so dass ich eine Schale nach der anderen ablege. Wenn nachmittags dann die Sonne hinter einem Haus ist, wird es plötzlich kalt. Das wird dann nur durch solche Erlebnisse kompensiert.
Auf dem Rückweg vom Salar hatte ich dann Sonne und Wind von hinten. Es lief prächtig. In der Ferne die Berge, die Straße flach und ganz gerade, kaum Verkehr. Da fühlte ich mich plötzlich so richtig frei. Ja so muss es sich anfühlen. Alles geht, kein ernstes Problem, voraus alles erleuchtet, die Sonne liegt warm auf der Landschaft, es ist friedlich. Ein wahrscheinlich privilegiertes Gefühl. Es ist aber schön, wirklich schön. Man fühlt sich dabei auch gleichzeitig glücklich.

unendlich


Dann sah ich noch die Linien auf der Straße. Die liefen so schön gerade nebeneinander her und kamen sich weit vorne immer näher. Da ganz weit weg schien schon die Unendlichkeit zu sein, fast sichtbar. Vielleicht ist die Freiheit ja dort verortet? Immer weit vor uns? Müssen wir uns anstrengen, um sie zu erreichen? Das fällt mir dann so auf langen Stunden auf dem Rad ein, unterwegs zum Reich der Freiheit? Das wird wahrscheinlich jeder für sich, und grundsätzlich sowieso, anders sehen und sehen können und dürfen.
Gestern hatte ich noch einen kleinen Sonntagsausflug nach Potosi, der alten Bergbaustadt, der Spanien seinen Reichtum zu verdanken hatte. Schon die Inkas hatten dort Silber geschürft, die Spanier machten es in einer anderen Dimension. Heute sind nur noch einige Genossenschaften zugange, mit geringer Beute, hauptsächlich Bor und Wolfram. Übrigens lagern im Salar  die größten Lithium-Vorkommen.
Ansonsten ist heute nicht mehr viel los. Höchstgelegene Grossstadt  (180.000) nennt sie sich (auf 4080 m). Die Altstadt mit vielen großen Kolonialgebäuden, Potosi war ja mal die reichste Stadt Amerikas, ist gut erhalten, dank UNESCO.
Ich habe mich nur gewundert, warum man weiterhin den Berg mit schlechter Rendite und großen Gefahren aushöhlt, statt ihn ganz zu mahlen und einzuschmelzen.
Morgen geht es dann nach La Paz mit der Hilfe eines Nachbusses, die Zeit wird mir knapp.

Nachtrag: Auf dem Weg zum Salar hatte ich heftigen Gegenwind (gut für zurück) und musste mehrmals eine Brücke über die Eisenbahn hoch. Das ging ohne Probleme in einem höheren Gang.

Tupiza

Das leise Surren der Kette und die Stiefelsohle waren das einige Geräusch im Alti Plano. Eine schon fast gespenstige Stille auf der Straße nach Tupiza. Selten mal ein Auto. Dafür aber diese friedliche Landschaft. Manchmal ein paar Häuser oder grasende Lamaherden. In der Ferne die majestätische Kordilliere mit etwas Schnee. Irgendwie ist es hier zu schön und friedlich, um wahr zu sein. 
Zuerst ging es ziemlich eben in der Sonne voran. Dann wurde die Hochebene doch von Flüssen und Höhenzügen durchzogen. Die Landwirtschaft wurde intensiver. Gegen Abend wurde ich dann doch ziemlich müde und abgespannt. Hier auf 3500 bis 3200 ist es schon etwas anstrengender als am Meer. Ich muss mich auch noch etwas daran gewöhnen. In ein paar Tagen wird dann wohl die Kraft zurück sein.
In Tupiza, einer Stadt von 30.000 mitten mit Hochland im Nirgendwo ohne Netzanschluss, aber mit Bahnhof. Ich musste schon vorher, dass am späten Abend, drei Mal pro Woche, ein Zug nach Uyuni fährt. Sogar mit Gepäckwagen für das Fahrrad. So komme ich etwas voran, zum Salar de Uyuni. Die Fahrt war dann Abenteuer genug. Der Zug füllte sich schnell. Mit einer Stunde Verspätung zuckelte die Schmalspurbahn dann los. Um 22 Uhr war es schon längst dunkel. Es ging auf und ab und bald fuhren wir durch eine geschlossene Schneedecke. Kalt war es natürlich auch draußen mit -11. Gegen 1.30 kam der Zug dann endlich an. Dann musste alles schnell gehen, der Zug wollte weiter. Trotz der gewaltigen Schaukelei und kleinerer Pannen, bin ich gut angekommen. Ein Hostel war auch bald gefunden. Um den Bahnhof herum sind viele Hotels, Hostels Busbetriebe, Expeditionstouren. Das volle Tourismusprogramm. Hier oben ist es nur gerade nicht so voll. Scheint auch der Kältepol von Amerika zu sein. Morgen ist auch noch ein Tag. Das weiß ich, weil ich im Bus nach Potossi sitze. 

Pacham-ama

Pacham-ama. Ja, Pachamama wohnt hier im Hochtal der Quebrada de Humahuaca, hoch oben in den Bergen. Die alte Indiogöttin wird hier immer noch verehrt. Pachamama ist die Göttin der Erde, wie in der griechischen Mythologie Gaia. Viele Parallelen kann man da finden. Der Hauptgott ist der Sonnengott. Aus der Vereinigung beider ist die Welt mit den Menschen entstanden. So der alte Glaube, der bis heute fortlebt und besonders im Herbst, Erntedank, gefeiert wird. Wegen der Konformität wird Pachamama mit der katholischen Maria gleich gesetzt.
Also in dem Reich von Pachamama bin ich jetzt angekommen. Hier beschützt sie auch mich. Der Ort Tilcara hat eine riesige Festung, jetzt jedoch in Ruinen, aus uralter Zeit, lange vor den Inkas. 
In einem kleinen Museum am Wegesrand, das eigentlich der Geschichte der Post und Poststationen in dieser Region seit dem 16. Jahrhundert gewidmet ist, fand ich interessante Funde aus der Umgebung aus der Steinzeit bis heute. Im Unabhängigkeitskrieg spielte dieser Ort und die Region eine große Rolle. 
Ziemlich geschafft bin ich heute, weil es den ganzen Tag bergauf ging. Bei 1300 fuhr ich los, jetzt bin ich auf 2500 m. Mit der Höhe komme ich gut zurecht, hatte ja auch genug Zeit, mich darauf einzustellen. Es ist halt das Fahrrad und 35 kg Gepäck, die mit bewegt werden müssen. Zwischendrin waren auch steilere Stücke, wo auch viele LKWs Probleme hatten.

Hinzu kommt die Kälte nachts, die sich bis 10 Uhr hält und mit Sonnenniedergang ab 17 Uhr wieder da ist. Momentan ist es nachts bis -8 Grad. Weiter oben dann bis -16 Grad. Tags über in der Sonne ist es dann angenehm mit 10 bis 15 Grad. Dicke Sachen sind aber auch tagsüber gefragt.
Für die Hochanden, Missiones und Südbrasilien ist es jetzt aber die beste Reiszeit, da es trocken und besser temperiert ist als mit 40 Grad ++. In den Anden ist es fast wolkenlos.
Das nächste größere Ziel ist dann der Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Erde, in Bolivien.