Tansania

Der lange Weg nach Lusaka

14.10.24
Gegen acht bin ich so gut wie wach. Im Bus TV läuft ein klerikales Programm Stunde um Stunde, dann Action, dann moderne afrikanische Volksmusik, wie Kirche nur sind die Röcke kürzer und die Texte etwas anders, aber ähnlich. So vergeht der Tag im Bus, alle 5 h Pinkelpause und Essen kaufen, dösen. Handy nachsehen. Zwischendrin kein Internet.
Die Landschaft wechselt wenig. Die Straße läuft entlang der TASARA oder umgekehrt. Keine Wildtiere. Landwirtschaft oder kleine Dörfer. Irgendwann eintönig. Manchmal kleinere Städte. Immerhin 1.100 km von der Grenze in Nakonde bis Lusaka. Die letzten 400 km dicht besiedelt, einige Städte, auch mit Unis, und viel Straßenbau. Je später, desto stärker wird meine Angst, was mit dem Fahrrad passiert, so ungeschützt unter dem Bus. Am späten Nachmittag kommen wir nach Lusaka. Es ist schon fast dunkel. Sehr dichter Verkehr. Und etwas Regen. Der dichte Verkehr wird zum Chaos. Jeder kämpft für sich, egal ob die Ampel rot oder grün zeigt. So dauern die letzten zwei Kilometer eine Stunde. Beim Busbahnhof geht das Chaos weiter. Um bei dem Regen unter dem Bus zu arbeiten, brauchen sie meine Plane und meine Taschenlampe. Dann dauert es noch 30 Minuten bis zwei Helfer mein Fahrrad unter dem Bus hervorholen, ziemlich dreckig aber ohne großen Schaden. Ich bin erleichtert. Natürlich wollen sie ihr Trinkgeld.
Ein Hotel nahebei, Stayeasy, hatte ich schon ausgesucht und vom Bus gesehen. Nicht ganz billig, aber sehr gut mit heißer Dusche für mich und die Plane. Nach drei Tagen on the road sehr angenehm. Etwas zu essen gäbe es im nahegelegenen Einkaufszentrum. Aber nur bis 22 Uhr und ohne Bier und Wein. So bin ich schnell zurück und kann noch meine Sachen waschen. Ein langer Tag, viel gesehen, große Ängste und große Freude. Schnell bin ich eingeschlafen.

Von Mbeya nach Sambia

Berge bei Mbeya an der Grenze zu Sambia

13.10.2024

Der Zug rumpelt weiter und steht öfter. Um 9 Uhr beschließe ich aufzuwachen. Bald sollen wir in Mbeya sein. Morgentoilette im Waschraum. Ist heute etwas ergiebiger. Noch ein Gebirge mit Tunneln, dann Ankunft in Mbeya. Mein Mitbewohner ist ganz aufgedreht. Hier wohnen meine Eltern, hier bin ich geboren, hier lebt meine Familie. Am Bahnhof verlieren sich unsere Wege.  Mein Fahrrad muss ich am Gepäckwagen abholen. Dauert eine Weile, bis der große Gepäckwagen entladen ist. Geht halt nur mit Körperkraft und Sackkarre. Dann kann ich mein Rad im Empfang nehmen und zum Ausgang gehen. Kein Bus, aber viele Arrangeure. An denen kommt man schlecht vorbei. Irgendwann können sie einen Bus anhalten, der das Rad und mich mitnimmt für 40.000 Tsh, davon bleibt die Hälfte bei den „Helfern“.
Nach 2 Stunden bin ich dann in der Grenzstadt, es sind aber noch mehr als 20 km zur Grenze, wie ich merke, als ich losfahre und es sich hinzieht und das häufig auch noch ziemlich steil aufwärts. Die LKWs schnaufen und sind langsam, so wie ich. Die Grenzkontrolle geht so, wenn man die Diskriminierung Weißer übersieht. Nerviger sind in Tansania die Kontrollen an den Straßen, alle paar Kilometer, als wäre nichts vorher. Was da für Kosten entstehen.
Kurz hinter der Grenze ein großer Busbahnhof (für Afrika). Alles improvisiert, keine Wartehalle, kein Schalter, aber Internet. Das Fahrrad passt nicht in die neuen chinesischen Busse, es fehlen überall ein paar cm. Aber sonst alles mit 5 t Ladung voll und im Gang Säcke 50 cm hoch. Müssen alle drübersteigen. Eher Transporter mit ein paar Passagieren.
Aber bis zur Abfahrt um 3 Uhr morgens habe ich noch viel Zeit. Eine Dusche steht auf dem Programm, aber kalt, da in der Stadt Stromausfall ist. Trotzdem gut. Neugierig bin ich schon, was mit der TASARA ist. Also bin ich zum Bahnhof gefahren. Keine direkte Straße, mehrere kleine Wege. Der Zug sei heute morgen abgefahren, am Mittwoch, also in drei Tagen, käme der nächste Zug. Der Bahnsteig ist gepflegt aber kaputt, und kein Zug. So muss ich den Bus nehmen.

Dann Jagd aufs Abendessen. Nicht so einfach. Kein richtiges Restaurant oder Hotel. Eine Bar hat im Hinterhof einen Grill und bereitet Chicken und Fish, gebraten oder gegrillt. Ersteres fällt aus wegen Stromausfall. Also totgegrillt, heute moderat. Die Bar schließt bald wegen Stromausfall und zum Essen bekomme ich eine Kerze. Romantik als Ersatz. Um 22 Uhr gehe ich zum Bus. Das Fahrrad passt nirgends rein, da die chinesischen Busse überall kleiner sind. In einen normalen Bus passt das Rad gut rein, in einen chinesischen nicht. Zum Schluss kam es in den Ersatzradkasten unter dem Bus, mit viel Draht gesichert. Das kann was werden. Dafür kann ich sofort in den Bus zum Schlafen. Alle Bänke besetzt über den Gang hinweg. So dauert es bis ich auf meinem Platz bin. Das Vorderrad vom Fahrrad ist hinter die Rücksitze geklemmt. Mit kurzer Unterbrechung bei der Abfahrt kann ich gut schlafen. Ein kleiner Drink hilft, wie damals im Zug in Polen.

Der Weg zur Grenze

Steil bergan

Güterbahnhof Mbeya

Mbeya

Mit TASARA starten

11.10.2024
Es ist acht Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Was wird mit dem Zugticket? Erst mal unter die Dusche, kalt aber besser als nichts. Das Frühstück wie auch sonst in Ostafrika: Rührei, Pfannkuchen, Toastbrot, Nudeln, Kaffee.
Dann Fahrradmontage, Bezahlung und auf zur Eisenbahn. Riesige Anlage ohne Hinweise, sieht man erst, wenn man davorsteht. Und tatsächlich, mein Name steht auf der Passagierliste, geht momentan aber nur bis Mbeya wegen Bauarbeite oder so. Bis Sambia dann Bus. Wie weiter, muss ich dann sehen. Außerdem fährt der Zug erst um 22 Uhr ab. So kann ich neue Bremsbeläge und den Rückspiegel montieren und komme noch in die Stadt und zum Hafen. Dort soll ich dann gleich mit der Schnellfähre nach Sansibar. Innenstadt eher gesichtslos, aber einer der großen Häfenstädte von Afrika. Die breite Straße in die Stadt ist Großbaustelle bei laufendem Betrieb. Viel Dreck, viel Staub, viel Stau. Die Geschäfte schließen um 12 Uhr. Mittagspause oder Gebet? Einige Straße sind gesperrt, dort betende Menschen und ein Muezzin ruft. So bleibt mir nur der Weg ins Café. Heiß ist es auch mit 31 Grad. Auf dem Rückweg kaufe ich noch ein. Die Fahrt kann lang werden. Mal sehen. Am Bahnhof dann mein Rad und Gepäck fertig machen für die Reise. Geht zwar erst um 22 Uhr los, aber das Fahrrad muss um 15 Uhr abgegeben sein. Alle Gepäckstücke werden gewogen und beschriftet. Ordnung muss sein. Dafür sind fast alle Sitzbänke im Warteraum kaputt. Es gibt ein Restaurant, wo ich was zu trinken bekomme. Noch 6 Stunden bis zur Abfahrt. Mit Schlaf auf einem Bänkchen geht die Zeit vorbei. Gegen 21 kommt der Zug langsam ohne Licht in den Bahnhof reingerollt. Ich kann als einer der ersten zum Zug. Mit dem Porter den Preis verhandelt. Dann kommt noch ein Passagier. Schlafabteil mit 4 Plätzen und 2 Personen. In Polen war damals ein Bakschisch notwendig.
Es gibt ein Zugrestaurant. Fisch war totgegrillt. Aber sonst ok. Handwäsche vor und nach dem Essen am Tisch. Kilimandscharo-Bier dazu.
Der Zug quietscht und schaukelt. Mit dem fehlenden Schlaf der letzten Tage komme ich gut durch die Nacht. Kann sogar das Handy laden.

Hafen von Dar-Es-Salaam

Ankommen in Dar es Salaam im Land der Elefanten

Elefanten

10.10.
Nach einem langen Gedenktag zum 9.10.89 bin ich erst um 3.30 ins Bett gekommen. Alles fertig gepackt und verpackt. Der Wecker um 7.00 war sehr blöd. Rita macht kleines Frühstück und die Katzen kommen zum Kuscheln ins Bett. Aber alles nur kurz, da das Taxi um 8.00 kommt. Kurzer Abschied.
Dann alles nach Plan: Flughafen, einchecken, Fahrrad abgeben, Kontrollen. Noch wichtige Termine mit Ärzten, Mails, SMS, Telefonate. Abflug. Turkish Airline nach Istanbul. Ganze Zeit geschlafen, bis auf das Mittagessen.
In Istanbul (neu) habe ich 4 h Aufenthalt. Hotel Dar es Salaam gebucht, TASARA gebucht. Diese fährt nur eine Teilstrecke, dann ein Bus bis zur Grenze. Naja.
Flug nach Dar es Salaam pünktlich und schnell. 6.000 km und 7,5 h. Viel geschlafen und gedöst. Abendessen und später Snack.
Pünktlich angekommen. Der Flug ging übers Mittelmeer nach Kairo und Luxor. Danach an der Küste bei Jeddah am Sudan vorbei. Dann nach Eritrea und an Jemen vorbei. Um 23.25 über Adis Abeba. Um 1.40 gelandet. Die Einreise mit Visum ist problemlos (hatte ich vorher als e-Visum gebucht). Gepäck und Fahrrad sind auch da. Mit Taxi geht’s zum Hotel. War nicht weit, aber so ist es sicherer. Es ist inzwischen schon 3 Uhr. Fahrrad ist noch verpackt. Eine große Reise steht vor mir. Ob ich das schaffe? Mit diesen Gedanken in den Schlaf.

Von Kampala zur Nilquelle bei Jinja


Aufstehen ist nicht meins. Heiter bis wolkig. Keine pralle Hitze. Bis alles gepackt und Frühstück etc. fast 10 Uhr. Gleich geht es steil los bis zur Straße nach Jinja. Temperatur geht. Gut 85 km. Ab 12 wird es wärmer. Alle Stunde eine eiskalte Cola etc. Richtig heiß und immer hoch und runter. 30 Grad im Schatten und 45 auf der Straße. Alle 15 Minuten Pause. Um 16.30 kommt mir ein Radwanderer entgegen. Pause und Plausch. Der erste auf der Tour. Im August in Norwegen gestartet. Ziel Kapstadt. Sieht aus wie ein echter Wikinger. Ausrüstung wie ich.
Um 18 Uhr gehe ich über den Nil. Brücke nur für Autos und Fußgänger. Die alte ist weit weg. Dann bald im Hostel Backpacker. Zimmer für mich. Dusche und dann ins Restaurant vom Hostel. Sehr müde. Morgen bleibe ich hier.

Bukoba und Khagera-Nil


Aufstehen und runter vom Schiff. Bukoba. Wo gibt es Frühstück? Ort berühmt durch die Stars der 30er: Gardner, Kelly, Sinatra, Gabel. Gut gegessen und umgezogen, alles für die Tour fertig gemacht, Wasser, Sonnencreme. Und los geht es um 9 Uhr.
Bald Großbaustelle im Ort und steile Anstiege. Leute helfen mir nach oben. Und dann geht die Hauptstraße ständig recht steil nach oben. Nach 10 km und 40 Grad habe ich die Schnauze voll. Zurück und Bus am Mittag nehmen. Nur Wo? Navi und Handy keine Ergebnisse. Total blind. Leute fragen. Jeder eine andere Richtung. Bei einer Busfirma nimmt mich einer an die Hand und bringt mich zum Ticketverkauf. Dafür will er 10.000 Tsh habe. Für was? Zumal heute und morgen kein Bus fährt, weil Sonntag sei. Am Freitag?
Eventuell Taxi bis Grenze. Dann Taxi verständigt bis hinter die Berge. Rest muss gehen. Dauerte aber. In der Zwischenzeit Geld geholt. Von 3 ATM ging nur einer. Lange Schlange.
Gegen 15 Uhr am Nil. Khagera-Nil. Los geht es. 30 km bis zur Grenze. Ein paar Steigungen. Langsam. Gewitter im Hintergrund. 46 grad. Etwas Regen. Schließlich in Mutukale. Ist aber alles sehr einfach. Halt Afrika, kein Europa. Guesthouse gefunden. Warme Dusche ist herrlich. Erst mal ausruhen und dann Abendessen, wo die Trucker stehen. Bericht und dann Schlaf. Sehr Müde.

Bukoba Hafen

Fahrt auf dem Victoria-See


Frühstück um 9 Uhr wie üblich. Dann Visa Kenia ausdrucken lassen. War am Vortag per Mai gekommen. Ticket für Schiff besorgt. Sachen gepackt und Fahrrad untergestellt. Den ganzen Tag Zeit. Um 19.30 zum Schiff.
Bismarckfelsen, Kochhügel gesehen aber kein Weg hoch. In Kneipe Tag verbracht. 17 Uhr Café, 19 Uhr Abendessen Pizza.
Fahrrad geholt und zum Hafen. Das Hafenamt verlangt Gebühr für das Rad. Wohl seit Kaisers Zeiten, jetzt aber mit zwei Einrichtungen. Es dauert, da 10 Leute beschäftigt und keiner viel weiß. Warum ich keine Telefonnummer in Tansania habe? Warum spreche ich nicht Suaheli? Nach 45 Minuten ist auch diese Hürde geschafft. Anstellen beim Einlass. Dauert. Die Sonne ist längst weg. Dem Menschen an der Kontrolle berichte ich vom Fahrrad. Explosion. Ist bezahlt? Dann nimmt er das Rad und verschwindet hinter den Toren zur Schiffsladung. Ein Auto wird auch reingebracht. Das kann ja was werden. Dann kommt er zurück mit meinen Schuhen, die lose auf dem Träger waren. Wieder warten in der Halle. Wie einfach war es doch in China bei der Kreuzfahrt auf dem Jangtse-Stausee.
Gegen 21 Uhr geht es zum Schiff. Die 10. Kontrolle meiner Papiere. Alles Gepäck ist an Bord, von allen Passagieren. Viele Träger beschäftigt. Und meiner will dann noch Geld für die Arbeit. Wird er nicht bezahlt? Es sind nur wenige Meter und ein paar Stufen aufs Schiff. Da ist dann auch mein Fahrrad an der Bordwand und meine Kabine gleich nebenan. Recht warm dort. Nehme Bett unten. Später kommen noch mehr Leute, insgesamt vier. Rundgang durchs Schiff. Die meisten Gänge sind gut gefüllt mit Gepäck. Neben meinem Rad noch 10 Motorräder. Gegen 22 Uhr legt das Schiff ab und fährt in die dunkle Nacht. Es gibt ein Restaurant und eine Bar.
Angeblich soll das Schiff schon um 6 Uhr in Bukowa sein. Mit einem Schluck versuche ich zu schlafen. Andere auch. Ist aber heiß und stickig und beleuchtet. Aber Steckdose funktioniert. Mehr schlecht als recht schlafe ich bis 7 Uhr.

Fähre

Nach Mwanza


Sehr müde um 3.15. Waschen, packen, los gehts. Motorradtaxi ist da. Wissen nicht genau wo. Komme aber hin. 5.000 Tsh. Bin dann einziger beim Bus. Gegen 4.40 geht es erst los mit packen, als der Bus kommt und auch Fahrgäste. Ob das gut geht? Um 5.08 geht es los. Ich schlafe dann erst einmal bis 7.30. Stopp für Toilette. Danach gibt es Kaffee o.ä. zur Auswahl im Bus. Wie Flugzeug mit Stewardess. Später noch Wasser, Cola und Bonbons. Mittagspause zum Essen. Eine Überraschung.
Das Land ändert sich auch. Mehr und richtige Landwirtschaft. Etwas sauberer und grüner. Auf halber Strecke tauchen überall große Formationen von Sandsteinblöcken auf. Muss tektonische Ursachen haben. Zieht sich hin bis zum See. Bismarckfelsen und Kochhügel.
Um 19 Uhr ausgeladen im Zentrum. Fahrrad schnell zusammengebaut. Ist hier in Mwanza anders und einfacher und mehr Bettelei. Hotel gefunden, New Mwanza Hotel. Wenige Gäste. Fahrrad im Zimmer. Abendessen klappt nicht. In Restaurant gegenüber gewechselt. Tief und lange geschlafen.

Reisanbau
Möbelhaus

Ngorongorokrater


Ein paarmal aufs Klo, ansonsten gut geschlafen bis 5.45. Katzenwäsche, dann zum Frühstück. Tut sich aber nichts. So lange Verspätung. Ein neuer aus Slowenien kommt hinzu. So kommen wir erst um 8.30 los. Lange Formalien beim Eingang Ngorongoro.
Dann tolle Sicht über den ganzen Krater vom Rand. Steil nach unten auf fester Straße. Die Tierdichte ist beeindruckend.
Löwe, Nashorn, Flusspferd, Impalas, Antilopen, Zebras, Gnus, Gazellen, Strauße, Elefanten und und und. Und das in großer Dichte. Picknick gegen 13 Uhr. Weitere Tiere, Löwen faul im Baum. Oben am Kraterrand ein Denkmal für Grzimek. Zurück. Vor dem Park umsteigen für Rückfahrt. Brian und David bleiben. Um 18 Uhr wieder zu Hause. Schnell alles packen, ATM, Gepäckabgabe samt Fahrrad am Busbahnhof. Abendessen, kurze Nacht.

Herden im Ngorongoro
Impalas

Rückkehr nach Arusha


Müde und lustlos. Um 9 zum Frühstück. Wie üblich. Packen etc. Haare waschen, Wasser ist warm.
Weg zum Busbahnhof gefragt. Karte geht gar nicht. 11 Uhr nach Arusha bis 13 Uhr. Eng und voll. Großer Bus.
Stecker gekauft und ins Hotel, Cofferoom, Safari gesucht und Bus nach Mwanza. Dann los zum Buchen. Unterwegs besseres Angebot 400$ für 2 Tage. Geld bei Banken geholt. Alles klar. Gewitter.
Zur Busstation nach Mwanza. Ticket für Mittwoch. Gepäck am Dienstag Abend abgeben. Dann zum Hostel. Wie zu Hause ankommen. Freude. Duschen. Abendessen in der Stadt. Telefonate mit Rita. Berichte. Safari kommt und ändert Abfahrt. Erst um acht Abholung. Ist gut so.

Kilimandscharo und Umkehr

Kurz vor Mitternacht Abmarsch. Sei angeblich nicht so steil wie es aussähe. Auch Serpentinen. Ok lets see. Es geht dann aber doch steil los. Nur bei Felsen im Weg mal schräg. Nach zwei Stunden steil bergan kurze Pause. Mein Handy bimmelt. Hier oben plötzlich Empfang. Sofort SMS an Rita und ihre Antwort. Das ist toll. Nach Tagen der erste Kontakt. Es geht gleich weiter. Gruppe vor uns macht Pause. Viele Gruppen mit Laternen am Hang unterwegs. Steil mit 50 Grad. Alle sehr, sehr langsam. Schritte 20 cm. Alle. Dann nervt es mich immer mehr. Herz schlägt schneller und Atem schneller. Einige hundert Meter weiter. Der Berg wird aber nicht besser und keine Serpentinen. Es nervt, so vor sich hin zu schleichen und die Spitze weit weg. Viele Gruppen mit Laternen schleichen durch die Nacht. Mich nervt es und meine Grenze zeigt sich. Bin halt nicht mehr 50. Dann der Entschluss: zurück, nicht die Gesundheit riskieren. Der erste Gipfel war erreicht, aber noch 3 Stunden zu gehen. Der Rückweg ist anstrengend genug. Sauerstoffgehalt nur niedrig. Gegen vier bei der Kibu-Hütte zurück. Nicht allein. Schlaf und Muskelkater. Arzthelfer untersucht. Sauerstoff und Puls ok. Kann allein nach unten laufen. Noch ausruhen bis 8 Uhr. Dann zurück nach unten mit dem Guide. Geht ganz gut. Nur müde. Puls über 140. Schnell ins Bett und schlafen. Kaputt. Später kommt jemand anderes und misst Sauerstoff und Puls. Alles im grünen Bereich, kann also runter laufen. Meine Klamotten waren sehr nass.
Gegen 8 geht es los. Läuft recht gut nach unten. Alle Stunde eine Pause. Viel Wasser. Läuft. Gegen 13 Uhr Horemba. Hier soll die Tour enden hat der Guide beschlossen. Vielleicht gut so. Nach dem Lunch kommt das Auto und das ganze Team fährt wegen mir nach unten. Haben einen Tag frei. Lange Diskussion wegen Trinkgeld.
Zusammen zu Penosa gefahren, dann ins Hotel. Duschen, waschen, Abendessen. Planung am Handy versucht. Wurde spät.

Entstehung des Kilimandscharo

Weit oben am Kilimandscharo


Wieder früh raus. Wie gestern. Nur angeblich noch steiler. Erstes Stück, dann flacher, dann steiler. Gruppe vorgestellt. Gemeinsam gesungen. Alles nette Leute. Koch und Hilfskoch, Bedienung, 2 Träger und der Guide. Großes Team.
Los geht’s. Erst Jeep-Piste. Dann in das Heideland. Manchmal Bäche. Gebirgsvegetation. Meist sonnig. Dareis und Kibo gut zu sehen. Nach 3 Stunden auch unsere nächste Hütte weit oben. Der Weg immer geradeaus nach oben. Am Kamm manchmal wieder nach unten. In der Mitte tatsächlich flacher und recht breit. Geht alles sehr gut. 2-mal Rast. Das letzte Stück sehr steil, aber gut zu laufen. Gegen 13 Uhr in der Kibu-Hütte. 4820 m. Große Gemeinschaftsunterkunft. Ein Japaner aus Malawi, zwei Amis aus NY und Puerto Rico. Alle bereiten sich auf den Gipfelsturm vor. Nachmittag und Abend Schlafenszeit. 4820 m hoch. Nur unterbrochen vom Dinner im Raum. Innerliche und äußerliche Vorbereitung. Viel Beinmassage. Schlaf. Bis 23 Uhr. Nachtmahl und anziehen. Koch hatte mein Handy geladen. Im Raum ging es nicht. Große Anspannung überall.

Kibu als Nebengipfel vom Kilimandscharo

Baumgrenze am Kilimandscharo


Um 6.30 Kaffee, dann warmes Wasser. 7 Uhr Frühstück im Essraum. Wie immer, Kaffee, Rührei, Pfannkuchen, Teigtaschen.
Und vor acht los. Gepäck bei den Portern. Nur Jacke, Sonnencreme, Halstuch und Wasser. Der Wald wird bald lichter. Immer ordentliche Steigungen. Weg geht so. Ist schon anstrengend. Viele Wolken. Berge im Nebel. Gelegentlich zeigt der Guide einzelne Pflanzen. Alle zwei Stunden kurze Rast. Gegen 16 Uhr bei der Horemba Hütte auf 3720. kurz darauf Kaffee mit Obst und Nüssen. Pause bis 19 Uhr. Ausruhen. Abendessen im Essraum. Diskussion mit Russen über deutsche Wirtschaft und Schieflache seit Krieg mit Russland. Viele Russen, Chinesen und Japaner unterwegs. Schlafenszeit. Etwas Muskelkater. Massage. Später 2 Leute, die mit Auto nach unten gebracht werden. Keine Probleme mit der Höhe. Gut geschlafen. Nur ist das Internet kaputt. Gegen Mittag waren wir aus dem Wald in die Heideregion gekommen. Am Abend empfindlich kalt.

Das gesamte Team

Start am Maragu-Gate


8 Uhr Frühstück. 8.45 abgeholt. Es geht zum Marangu Gate. Formalien. Mit im Auto 2 Träger, Koch, Hilfskoch und Guide. Nur mein Wasser und die Jacke muss ich selbst tragen. Um 11.55 geht es los. Teilweise recht steil. Rast in der Mitte. In meiner Gruppe bin ich alleine, aber ca. 10 andere Gruppen auch auf dem Weg. Anstrengend. Die vielen Träger sind recht schnell. Gegen 16 Uhr in der Marangu Hütte. Eine einzelne Hütte für mich. Koch bringt warmes Wasser zum Waschen. Kaffee und Kekse. Mit dem Guide lange gesprochen. Einfache Toiletten. 18.30 Dinner. Viele Gruppen im Essraum.
Rückzug in die Hütte zum Ausruhen. War anstrengend. Gute Nacht.

Moshi und Vorbereitung Expedition


Müde. Duschen mit Haarwäsche. Frühstück um 8 Uhr mit Müsli. Ein Deutscher da. Arbeitet für eine Lemifirma, die den Menschen hier Selbständigkeit ermöglicht. Vor allem Frauen. Drei große Bäckereien geplant.
Fahrrad und Gepäck verstaut in der Unterkunft und ab zum Busbahnhof. Nicht so easy zu finden. Noch ein Kabel gekauft und mit Bus nach Moshi. Viele Busse und ständig. 5.000 Tsh. Weniger als 2 Euro. Nach 2 Stunden in Moshi Busbahnhof. Dauerte bis das Taxi wusste wo Emosa Expedition ist. Der Weg nicht lang, aber 50.000 verlangt, 15.000 gesagt, mit 20.000 fertig. Bei der Firma bezahlt und ausführlich mit dem Guide gesprochen. Warme Jacke und Hose und Stöcke bringt er. Abholung am 31.1. gegen 9 Uhr. Noch schnell ein Hotel gesucht. Dann werde ich dorthin gefahren. Alles klar. Ausruhen, hinlegen. Gegen 16 Uhr Tropengewitter. In der Pause Kabel für Handy, ATM, Einkauf. Café als Schutz gegen Starkregen. Abendessen im Hotel. Einziger Gast. Wie soll das gehen? Hochsaison.
Früh ins Bett mit viel Bein-Massage. Um 22 Uhr bin ich weg. Ein paarmal wach, ansonsten ok.

Über die Grenze nach Arusha


Die Dusche war nur kalt. Eine Mango mit Toastbrot aus meinem Bestand als Frühstück. Kurz nach 8 Uhr los. Aber dann die Grenze mit geduldetem Nepp und Abzocke. Bei den 10 Schaltern an der Grenze aber nicht ganz falsch. Nach einer Stunde war ich durch. Sicherlich das Traumland aller deutschen Terroristen. An drei Stellen wurde mein Pass gescannt und mein Gesicht analysiert. Was für ein Aufwand.
Dann hügelig und Straße wie in Kenia.
Die zugesagten Wolken fehlen, 30 Grad im Schatten, 44 auf der Straße. Jede Tankstelle oder Laden ein kaltes Getränk. Um 16 Uhr geht nichts mehr. Bei einer Polizeikontrolle wird ein Taxi nach Arusha gefunden. War eigentlich schon vorher voll, das ist aber relativ. 50 $ für 20 km war mir zu viel. Bei 40 war ok. Trotzdem war ich wohl über den Tisch gezogen. Ich hatte aber keine Alternative.
Die Ebene lief jetzt auf den Meru zu. Alles in Wolken, später frei. Gegen 18 Uhr Regen bei Einfahrt nach Aruscha. Ein Hostel zu finden war wieder nicht einfach, da sich alle Anbieter widersprachen und die Straßennamen vor 50
Jahren geändert wurden, ohne das Navi zu informieren. Wie in den Stan-Republiken. Und das Hostel mit vielen Plätzen am Arsch der Welt war voll. Es ist aber nicht Afrika, wenn es keine Lösung gäbe. Nebenan ein Guesthouse mit Zimmer und Dusche, sogar günstiger und ich kann mein Gepäck und Fahrrad für eine Woche unterstellen. Dann ab in die Stadt zum Essen im Sheraton. Ganz schön kaputt. Der Tag war der Horror. Außerdem gab das Handy seinen Geist auf. In der Nacht kamen viele gute Ideen, so dass am Morgen alles in Ordnung war, Handy und Beine. Dafür war ich sehr müde. Moshi und Kilimandscharo hatte ich schon geklärt.

Giraffe am Wegesrand
Mount Meru