Tupiza

Tupiza

Das leise Surren der Kette und die Stiefelsohle waren das einige Geräusch im Alti Plano. Eine schon fast gespenstige Stille auf der Straße nach Tupiza. Selten mal ein Auto. Dafür aber diese friedliche Landschaft. Manchmal ein paar Häuser oder grasende Lamaherden. In der Ferne die majestätische Kordilliere mit etwas Schnee. Irgendwie ist es hier zu schön und friedlich, um wahr zu sein. 
Zuerst ging es ziemlich eben in der Sonne voran. Dann wurde die Hochebene doch von Flüssen und Höhenzügen durchzogen. Die Landwirtschaft wurde intensiver. Gegen Abend wurde ich dann doch ziemlich müde und abgespannt. Hier auf 3500 bis 3200 ist es schon etwas anstrengender als am Meer. Ich muss mich auch noch etwas daran gewöhnen. In ein paar Tagen wird dann wohl die Kraft zurück sein.
In Tupiza, einer Stadt von 30.000 mitten mit Hochland im Nirgendwo ohne Netzanschluss, aber mit Bahnhof. Ich musste schon vorher, dass am späten Abend, drei Mal pro Woche, ein Zug nach Uyuni fährt. Sogar mit Gepäckwagen für das Fahrrad. So komme ich etwas voran, zum Salar de Uyuni. Die Fahrt war dann Abenteuer genug. Der Zug füllte sich schnell. Mit einer Stunde Verspätung zuckelte die Schmalspurbahn dann los. Um 22 Uhr war es schon längst dunkel. Es ging auf und ab und bald fuhren wir durch eine geschlossene Schneedecke. Kalt war es natürlich auch draußen mit -11. Gegen 1.30 kam der Zug dann endlich an. Dann musste alles schnell gehen, der Zug wollte weiter. Trotz der gewaltigen Schaukelei und kleinerer Pannen, bin ich gut angekommen. Ein Hostel war auch bald gefunden. Um den Bahnhof herum sind viele Hotels, Hostels Busbetriebe, Expeditionstouren. Das volle Tourismusprogramm. Hier oben ist es nur gerade nicht so voll. Scheint auch der Kältepol von Amerika zu sein. Morgen ist auch noch ein Tag. Das weiß ich, weil ich im Bus nach Potossi sitze. 

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