Wüste Gobi

In der Provinz Gansu angekommen

Heute ist ein besonderer Tag, denn ich habe gehen 14 Uhr ganz ohne Hinweisschilder die Provinz Xinjiang verlassen und bin jetzt in Gansu. Am Abend habe ich Liuyuan erreicht, ein kleines. Örtchen am Rande der Wüste. Hier gabelt sich die Seidenstraße in die Nord- und die Südroute um die Taklamakan. In Kashgar kommen die beiden Routen wieder zusammen. Außerdem bin ich genau vor vier Wochen in Leipzig aufgebrochen und am Abend in Taschkent angekommen.
Ansonsten war der Tag nicht spektakulär, immer nach Süden durch das Bai-Schan-Gebirge mit Hochebenen, einem Teil der Gobi. Das ganze Gebiet ist ein Naturschutzgebiet Wüste. Die Strasse, hier nur Autobahn, führte schnurgerade durch die Gegend. Manchmal ein paar kleine Biegungen, meist eben, häufig leicht rauf und runter mit kleineren Pässen bei 1800 und 1900 m Höhe. Am Abend war ich dann in Liuyuan, ein kleiner hässlicher Industrieort mit Bahnhof. Daher einige kleinere Hotels, gut und preiswert. Eine ungewöhnliche Kombination bisher in China.
Heute Mittag traf ich den jungen Italienischen Radfahrer wieder. Nach einem kurzen Plausch haben wir uns verloren. Vielleicht treffen wir uns in Dunhuang wieder. Er ist in Venedig gestartet, über den Balkan, Griechenland, Türkei, Iran und Usbekistan hierher gekommen. Weiter fährt er am Rand von Tibet nach Süden bis Hongkong.
Ich werde auch ein Stück Südroute fahren, um Dunhuang zu sehen. Dann werde ich ein Stück mit dem Bus in den Hexikorridor fahren.

Schlafen in Sotian an der Autobahn Gobi

Heute war der Tag der Radfahrer. Nach dem reichlichen Frühstück (chinesisch rauf und runter, aber richtiger Kaffee), den Einkäufen und dem Geldautomaten (geht hier mit Kreditkarte wie bei uns mit EC-Karte) ging es aus der Großstadt Hami (700.000) Richtung Südost. Ohne Navi geht gar nichts, da Verkehrsschilder unbekannt sind und nicht vorkommen. Warum auch? Wer hier wohnt, weiß es und andere kommen hier nicht hin. Es ist wirklich alles chinesisch. Noch nicht einmal im Business-Hotel gibt es Ausländer und die Speisen auf dem Bufet sind nur Chinesisch ausgezeichnet. Sehen hilft dann. Spiegelei, beidseitig gebraten in einer Rundform ist sehr beliebt.
Na ja irgendwann war ich am Stadtrand. Dort traf ich auf eine Gruppe chinesischer Radfahrer bei einem Ausflug. Es waren keine Profis, daher fuhren wir gleich schnell. So hatte ich mal Windschatten. Die Verständigung war schwierig, da alle nur chinesisch sprachen. Nach dreißig Kilometern blieben sie zurück. Dafür traf ich eine Stunde später einen chinesischen Radler auf dem Weg, ganz China zu erkunden. Dann eine halbe Stunde später holte mich ein anderer Radfahrer ein. Er kommt aus Italien und will auch nach Xian und dann nach Hongkong. Nach einer halben Stunde trennten sich die Wege, da er zur Raststätte fuhr, während ich gerade gegessen hatte. Vielleicht treffen wir uns noch in der Weite der Wüste Gobi, durch die jetzt die Strasse (Autobahn) führt. Wäre die Strasse nicht, wäre es ziemlich leer hier. So ist eine Raststätte alle 140 km und ein bewirtschafteter Parkplatz alle 30 bis 40 km. Als die Nacht reinbrach, habe ich dort gespeist und konnte draußen übernachten. Gut, dass der Schlafsack bis -10 Grad ist. Morgen geht es weiter nach Dunhuang. Die Entfernungen sind hier ziemlich groß. Als ich in Urumchi auf die Autobahn fuhr, war die Beschilderung bei 3611 km. Bis Xian. Inzwischen bin ich bei 2889 km angekommen.