Argentinien

Ruta 40 – Valdez

Riesige Wolken, von unten rot, in allen Schattierungen. Über hohen Bergen. Ein grünes Tal, Bäume, ein Fluss. Ich bin in einer andere Welt gelandet. Gleich kommt die Sonne hoch. Ja, ich bin im Andenvorland. Der Bus hat mich hierher gebracht. Einmal quer über den Kontinent. Keine 37 Grad im Schatten mehr, kein Gegenwind aus SW. Aber ich hatte es ja auch so gewollt. Die Größe Argentiniens und die unendliche Weite der Pampa wollte ich fühlen, erfahren. Und das habe ich getan.
Gestern war ein echtes Highlight, die Halbinsel Valdes, mitten im Atlantik, von Saint Exupéry beschrieben als eine Schlange, die einen Elephanten frist, riesiges Naturschutzgebiet, UNESCO etc., Brutplatz der Finnwale, Kolonien von Seelöwen, Robben, Seeelephanten, Pinguinen. Und das alles direkt vor Dir. Eine kleine Exkursion mit Führung brachte uns zu den spannenden Punkten. Die Seelöwen gebaren gerade in Scharen, überall kleine Kälber. Und Hunderte an Möwen. Kaum dass ein Kleines geboren war, stürzte sich die Meute mit Geschrei auf die Plazenta und stritt darum wie die Kesselflicker. Schnell war alles weg. Viele andere seltene Tiere wie Adler, Strauße etc. waren überall.
Anschließend ging es nach Trelew und von dort mit dem Nachtbus 10 h über den Kontinent. Jetzt bin ich in Esquel und mach mich auf den Weg in die Anden. Die Carretera Austral ruft.

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Wie im Flug nach Patagonien

Nur hoch oben fliegen ist schöner. Wie im Flug bin ich heute nach Patagonien gekommen und weiter bis Viedma. Sehr heiß bei 36 Grad, war aber meist guter Rückenwind. Gegen Mittag über den Rio Grande, jedoch nur ein kleiner Fluss. Damit bin ich in Patagonien angekommen. Die Landschaft ist halt ziemlich flach und eintönig. Manchmal ein paar Bäume oder ein Gehöft. Nach Sonnenuntergang kam ich erst in Viedma, am Rio Negro, an. Der Fluss ist ein bisschen breiter, mit Uferpromenade, Bäumen und Cafés. Dort sitze ich gerade. Gleich geht es weiter nach San Antonio.

Westernkulisse

Noch so ein heißer Tag mit 37 im Schatten. Der Ort ist hässlich, heiß und langweilig. Geeignet als Kulisse für Western in der Wüste. Der Busbahnhof ist das Beste hier.  Ich werde den Bus nehmen zur Halbinsel Valdez, dann mal Natur- und Tierexkursionen. Soll toll sein. Etwas weiter südlich habe ich im Wetterbericht Regen gesehen, kleine Schauer Tagsüber.
Die Landschaft gibt immer nicht viel her. Die Strasse führte den ganzen Tag am Meer entlang, aber alles flach und es ist sehr stürmisch.

Sengende Hitze in der argentinischen Pampa

Durch die Pampa bin ich heute geflogen, sehr tief und mit vielen Pausen. Die Autos konnte ich dann doch nicht überholen. Der Wind war nicht stark genug. Es reichte nur für bis zu 40 kmh. Durch die enorme Hitze von 33 im Schatten und 45 Grad oder mehr auf der Straße war ich nach 30 Minuten heiß gelaufen. Die Schmierung von Kette, Lagern und Gelenken war super. Nur die Kühlung war mangelhaft.
Jetzt muss ich erstmal wegen der Pizza Grande unterbrechen.
Die Entfernungen hier sind gewaltig. Schlappe 500 km nach Buenes Aires. Nach 3 Tagen scheinst Du nicht weit gekommen zu sein. Immer noch das erste Kartenblatt. Heute ist Martin los geflogen, Caretera Austral bei ihm, bei mir nur ein Teilstück. Mal sehen, wo ich ihn treffe. Noch 3000 km bis Ushaia.
Also Pinamar am Atlantik, wie Mallorca, nur ärmer. Der Wechselkurs stimmt nicht. Dadurch kommt das Land nicht auf die Beine. Ein Faktor 4 oder 5 wäre erforderlich,  um mit Deutschland mithalten zu können. Es ist ein bitter armes Land mit Preisen weit über unseren, bis zum 5-fachen.
Die Menschen sind sehr nett und freundlich. Heute traf ich zwei Radler. Haben lange geplauscht.
Bei der Hitze muss ich versuchen, schnell in den Süden zu kommen. Die Sonne mittags hinter Dir fast senkrecht bleibt komisch. Es ist eben vieles anders

Polizei in Argentinien

Heute Abend stehe ich unter dem besonderen Schutz der Polizei. Direkt neben der Kontrollstation am Canal 15 dürfte ich mein Zelt aufbauen. Ein leerer Landstrich ohne Orte oder Ähnliches. Jede Richtung über 100 km kein Hotel etc.. Da fand ich den Vorschlag sehr gut, fast optimal. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit der Polizei hier gemacht. Mein Spanisch reicht tatsächlich für einfache Fragen und Gespräche. Habe ich also nicht umsonst gelernt.
Ansonsten war es heute sehr heiß, die Sonne steht fast senkrecht und es ist ziemlich feucht. Da muss alle Stunde eine längere Pause sein, viel trinken auch zwischendurch. Die Pampa hier am Atlantik ist sehr flach. Viele Rinder, sonst nichts. Die Straße ist als sehr schön ausgewiesen, Biosphärenreservate, aber häufig Sand und Schotter. So konnte ich den Rückenwind kaum nutzen. Erst später auf Asphalt. Leider habe ich kaum was vom Atlantik gesehen, auch wenn die Straße direkt daneben läuft. Morgen werde ich dann in einige Badeorte kommen.

Latinopop in Magdalena

Der Mond steht hoch am Himmel, fast voll. Nicht anders als auf der Nordhalbkugel. Es weht ein laues Lüftchen vom Meer, eher kühl. Frieren brauchte ich heute unterwegs nicht bei bis zu 28 Grad. Gewöhnen muss ich mich noch an den Sonnenstand, halt im Norden. Nur gut, dass das Navi weiß wo Nord ist und wann die Sonne untergeht.
Nach fast 40 km war ich aus Buenes Aires raus. Übrigens habe ich es mir nicht nehmen lassen, heute früh nochmal in die Stadt zu fahren, zum Plaza di Congressu, weil dort der Kilometerstein “ 0 “ steht, von dem alle Straßen in Argentinien ausgehen, zumindest aber die Kilometerangabe. Wie in Japan. Die Vororte und Vorstädte sind vielfach sehr dreckig, Müll meterhoch am Strassenrand. Ist schon eine große Stadt. Man sieht nur überall die Folgen der Staatspleite von 2001. Ein bisschen wie Palermo.
Die Landschaft sehr flach, viele Rinder, wenig Getreide. Gefühlt jedes 3. Anwesen zum Verkauf.
Der Wind hat nachgelassen. Ein paar Leute grillen auf dem Campingplatz, aus den Lautsprechern tönt Latinopop. Einige Biere schmecken ganz gut, sind aber teuer. So ist es jetzt sehr angenehm, die Spaghetti waren auch ganz gut. Die Welt ist in Ordnung.

In Buenos Aires

So richtig angekommen bin ich noch nicht. Dafür sind die Unterschiede doch zu groß. Einkaufen ist etwas schwieriger, da es keine oder kaum Supermärkte gibt. Mineralwasser bei 1,50 €, ähnliches bei uns 0,20 €. Andere Preise wie bei uns, und das, obwohl das Land bettelarm ist. Ich hoffe an den Ausfallstrassen doch noch einen Supermarkt zu finden für Nudeln und Müsli. Und heiß ist es hier. Über 30 Grad und schwül. Dann heute Abend ein Unwetter mit Blitz etc. Durch war ich. Und die Autos stinken, vor allem die Busse. Da bin ich morgen weg.
Vom Flughafen zur Stadt gibt es nur Autobahnen, für Fahrräder verboten. Geht aber nicht anders. Scheint die Polizei auch so zu sehen.
Und alle Sehenswürdigkeiten habe ich heute auch schon gesehen, mit dem Rad kreuz und quer durch die Stadt. Historische oder kulturgeschichtliche Museen gibt es nicht, dafür moderne Kunst, überall ein bißchen, aber montags geschlossen. Jede zweite Kirche beruft sich wegen der besonderen Beziehung auf den Papst, als besondere Lieblingskirche von ihm: „Wir sind Papst“.
Der Flug war gut auszuhalten, habe viel geschlafen. Auch Campinggas habe ich schon bekommen, zwar nicht ganz das Richtige, geht aber. Erst im 5. Laden. Korea und China waren einfacher.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.