Johannesburg nach Istanbul
10.11.24 Sonntag
Das Frühstück fällt sehr ausführlich aus. Wer weiß, wann ich nochmals etwas zum Essen bekomme. Nach einer ausführlichen Beratung mit den Personen an der Rezeption hole ich mein Rad in den Eingangsbereich.
In normalen Ländern fährt man halt los und ist nach 2 Stunden am Ziel, hier der Flughafen. In Afrika ist das anders. Um Überfälle zu vermeiden, wird mir geraten besser auf der Autobahn zu fahren. Die ist aber für Radfahrer nicht erlaubt. Soll ich das Risiko eingehen? Dann ist da noch der Schnellzug. Zum Flughafen alle 20 Minuten, aber umsteigen und Fahrräder sind verboten. Pest oder Cholera? Sylla oder Charybdis? Das sind die Entscheidungen in Afrika, vor denen ich täglich mehrfach stehe. Über diese Behörden oder Strukturen hätte sich der Kaiser sehr gefreut. Das zackige Jawohl habe ich dann aber doch vermisst.
Im Flughafen komme ich nicht zum Check-In, da er noch nicht geöffnet ist. Also warten und Kaffee trinken. Ist hier doppelt so teuer wie in der Stadt. Bald habe ich das Fahrrad ordentlich verpackt und Getränke eingekauft, für das letzte Bargeld. Gegen 16 Uhr darf ich zum Schalter. Es dauert aber eine Stunde und viele Gespräch und einige Unterschriften, bis Turkish Airline in Johannesburg bereit ist, das Fahrrad in der dicken Hülle aus Planen mitzunehmen. (Der Kaiser..). Unglaublich. Wie oft bin ich schon mit TK geflogen und nie ein Problem? Zum Glück hatte ich noch die Rechnung vom Fahrradticket und alle Unterlagen vom Hinflug. Die Abgabe beim Bulk-Luggage war dann auch noch ein Problem. Gut war auch, dass ich um 16 Uhr am Schalter war. Nach mir kamen Hunderte und dann lange Schlangen. Durch die Kontrolle geht es schnell. Beim Laden „Out of Afrika“ kann ich noch ein Halstuch für Rita erwerben. Und schon wieder warten. Der Flieger ist riesig, Airbus 350/900. Pünktlich geht es los. Bald wird ein großes Abendessen serviert. Die ganze Reise geht mir durch den Kopf. So komme ich kaum zum Schlafen.