Afrika

Johannesburg nach Istanbul

10.11.24 Sonntag
Das Frühstück fällt sehr ausführlich aus. Wer weiß, wann ich nochmals etwas zum Essen bekomme. Nach einer ausführlichen Beratung mit den Personen an der Rezeption hole ich mein Rad in den Eingangsbereich.
In normalen Ländern fährt man halt los und ist nach 2 Stunden am Ziel, hier der Flughafen. In Afrika ist das anders. Um Überfälle zu vermeiden, wird mir geraten besser auf der Autobahn zu fahren. Die ist aber für Radfahrer nicht erlaubt. Soll ich das Risiko eingehen? Dann ist da noch der Schnellzug. Zum Flughafen alle 20 Minuten, aber umsteigen und Fahrräder sind verboten. Pest oder Cholera? Sylla oder Charybdis? Das sind die Entscheidungen in Afrika, vor denen ich täglich mehrfach stehe. Über diese Behörden oder Strukturen hätte sich der Kaiser sehr gefreut. Das zackige Jawohl habe ich dann aber doch vermisst.
Im Flughafen komme ich nicht zum Check-In, da er noch nicht geöffnet ist. Also warten und Kaffee trinken. Ist hier doppelt so teuer wie in der Stadt. Bald habe ich das Fahrrad ordentlich verpackt und Getränke eingekauft, für das letzte Bargeld. Gegen 16 Uhr darf ich zum Schalter. Es dauert aber eine Stunde und viele Gespräch und einige Unterschriften, bis Turkish Airline in Johannesburg bereit ist, das Fahrrad in der dicken Hülle aus Planen mitzunehmen. (Der Kaiser..). Unglaublich. Wie oft bin ich schon mit TK geflogen und nie ein Problem? Zum Glück hatte ich noch die Rechnung vom Fahrradticket und alle Unterlagen vom Hinflug. Die Abgabe beim Bulk-Luggage war dann auch noch ein Problem. Gut war auch, dass ich um 16 Uhr am Schalter war. Nach mir kamen Hunderte und dann lange Schlangen. Durch die Kontrolle geht es schnell. Beim Laden „Out of Afrika“ kann ich noch ein Halstuch für Rita erwerben. Und schon wieder warten. Der Flieger ist riesig, Airbus 350/900. Pünktlich geht es los. Bald wird ein großes Abendessen serviert. Die ganze Reise geht mir durch den Kopf. So komme ich kaum zum Schlafen.

Johannesburg

Jacarandas

9.11. Samstag
Eine lange Nacht geht zu Ende. Es war ruhig und ich habe gut geschlafen. Ein paar Raststätten. Um 8.30 sind wir in Jo am Busbahnhof, neben dem Hauptbahnhof. Das Rad ist schnell zusammengebaut. Dann geht es zum Hotel, am Rand der Innenstadt und teuer, aber sicher. Ich komme sogar schon am Morgen in mein Zimmer. Dann zur Stadtrundfahrt. Ich werde gebracht, wegen der Sicherheit. Die Innenstadt von Jo ist wie die Bronx vor 40 Jahren. Gangs und Kriminelle beherrschen alles. Die Busse meiden die Innenstadt. Die Rundfahrten gehen eher durch die Vororte. Das Hauptthema ist der Bergbau mit Gold und ähnlichem. So ist die Stadt entstanden vor 150 Jahren und lebt immer noch davon. Die Historie ist Goldbergbau und Apartheit und Nelson Mandela. Dieser ist überall. Das Apartheit-Museum ist ganz gut gemacht, hat aber keine stringente Darstellung. Schade.
Um 17 Uhr bin ich im Hotel zurück. Nach den Wochen on the road ist erst einmal Körperpflege angesagt. Zum Abendessen gehe ins Shopping-Center gegenüber vom Hotel. RSA ist Rinderland. So muss ich zum Abschied ein großes Steak bestellen. Danach kann ich mein Gepäck für den Flug optimieren und einen Plan entwickeln, um zum Flughafen zu kommen.

Port Elisabeth

8.11.2024 Freitag
Heute muss ich nach Johannesburg fahren. Am Abend. Mein Taxifahrer von gestern will mich herumfahren. Ich will aber Frühstück und selbst fahren. Das bekomme ich dann alles hin. Das Ticket nach Jo ist wichtig, damit ich den Flieger nicht verpasse. Der Busbahnhof nach Handykarte ist schwer zu finden und nicht mehr da. Zumindest ein Kiosk ist noch da, wo ich das Ticket kriege und den Wegeplan zum neuen Busbahnhof. Auch damit nicht ganz einfach, da der Maßstab fehlte. Auf dem Weg ein MTN (nicht auf der Karte, aber das eingezeichnete gibt es nicht), und ich kann das Handy laden. Erst muss es repariert werden. Jetzt weiß ich, wo es los geht. Dann kann ich einen Kaffee in Ruhe genießen.
In der Stadt gibt es nicht viel zu sehen. Ein paar alte Häuser, einen Straßenmarkt mit fliegenden Händlern wie überall und einen Campanile aus der Toskana. Der Hafen ist riesig. Viele Konzerne lassen in PE produzieren. Scania die Busse für Afrika und VW alle Autos für Afrika, ebenso Toyota.
Beim Fischereihafen ist ein tolles Restaurant mit Frischfisch von nebenan. Ein kulinarisches Highlight am Hafen mit langen Schlangen. Von Überall kommen die Leute her, um den Fisch zu kaufen.
Weiter geht es zum South Strand hinter dem Hafen direkt am Indischen Ozean. Der kracht mit voller Wucht auf die Strände. Wieder die vielen Apartments in den vielen Hochhäusern an der Straße. Es gibt eine Seebrücke und Restaurants. Aber erst muss ich das Wasser testen. Es ist nicht wärmer als die Ostsee im Juli. Im Strandcafé feiere ich traurigen Abschied vom Indischen Ozean und Afrika. Nachher geht es nach Jo. Zurück geht es steil nach oben. Dann das Rad zerlegen und wiegen lassen. Pünktlich um 18 Uhr geht es los. 15 h bin ich im Bus. Dann kommen wir in Johannesburg an.

Ende der Gardenroute in Port Elisabeth

Plettenberg

7.11. Donnerstag
Früh bin ich wach. Ruhe im Zimmer. So kann ich meine Planungen für den Tag machen mit Karte und Handy. Das Frühstück aus meinen Beständen mit Müsli und Tee. Gegen 9 Uhr los. Bis ich einen Ticketschalter gefunden habe, dauert es. Wenig Wissen vorhanden, selbst bei den Nachbarn vom Schalter. Bei Shoprite finde ich dann ein Ticket von Plettenberg nach Port Elisabeth. Und los geht’s nach Plett, das letzte Stück der Garden Route. In Wirklichkeit war der Vorgang zwei Stunden mit Belästigungen bei Shoprite, so dass ich mein Fahrrad bis zum Schalter mitnehmen musste. Fahren ist dann einfacher. Die Fahrt nach Plett noch bergig genug. Aber tolle Aussichten und großartige Strände mit gewaltigen Wellen. Die besten Surfparadise. Der Bus ist verspätet und um 19.30 in Port Elisabeth. Da kann ich nur noch ein Taxi nehmen. Preiswertes Guesthouse am Rand der Innenstadt. Den Rest der Nudeln mit Soße. WIFI geht. Draußen ist es zu gefährlich, obwohl ich nahe der Innenstadt bin. Das Handy ist wieder ohne Daten und platt.

Gardenroute

Wilderness

6.11.2024 Mittwoch
Als letzter um 9 Uhr zum Frühstück. Sehr reichhaltig und viel. Dann Rad zusammengebaut. Die Superstrecke von Südafrika, die Garden Route, steht an. Um 11.20 geht es endlich los. Erst ist der Wind gering, doch dann wird es mehr. Die Strecke ist auch länger als auf der Karte angegeben, mehr als 70 km bis Knysna (gesprochen Neisna). Viele Steigungen an der Küstenstraße und ordentlich Gegenwind aus SE. Zwischendrin ein Café mit richtigem Kaffee (slowly roastet) und gutem Kuchen. Noch 25 km bis Knysna. Viele Steigungen und immer gegenan. Aber wunderschöne Blumen und Sträucher am Wegesrand. Die wilde Küste macht ihrem Namen alle Ehre. Um 18.30 komme ich zum Hostel. Die Sonne geht gerade unter hinter den Bergen. Der richtige Moment für das Abendessen im ersten Restaurant der Stadt an der Waterfront. Mit Austern geht es los, dann Klippfish. Der Wein ist gut.
Im Hostel noch ein Lagerfeuer, dann ab ins Bett. Genug für heute. Ich bin auch nicht mehr 50.

Gardenroute

Gardenroute

Zur Gardenroute

Wilderness

5.11. Dienstag
Gleich um 8.30 zu MTN. Neues Handy, SIM-Karte, laden und einrichten. Zum Frühstück nur zwei Bananen. Dann muss ich das Handy kennen lernen. Rita anrufen und um eine Sperre von Leipzig aus zu bitten. Danach habe ich einen Bus für die Weiterfahrt gesucht. Angeblich bei der Shell-Tankstelle am Ortsausgang. In der Situation konnte ich nicht mehr Rad fahren. Der Busbahnhof ist das Eine. Das Ticket ist das andere. So musste ich in den Ort zurück zu Shoprite, um ein Ticket zu kaufen und dann wieder zur Tankstelle. Alles verpackt. Um 16 Uhr brachte mich ein Kleinbus nach Paarl zum Linienbus. Wiegen etc. und warten bis 19.25. Abendessen zwischendrin. Dann geht es nach Georg. Hotel Protea gebucht und Abholung vom Bus organisiert. Hotel ist teuer, aber sicher und mit Frühstück.

Somerset West und Handyklau

4.11.2024 Montag
Regen am Morgen. Der Wetterbericht ist nicht besser. So habe ich keine Eile und habe heute auch mein eigenes Zimmer zum Trödeln. Um 11 Uhr komme ich los. Es ist trocken. Zunächst durch die Vororte von Kapstadt. Der alte Viehtrieb der Einwanderer aus dem 18. Jahrhundert, aber jetzt mit Asphalt. Viel Gegenwind. Das war nicht geplant. Und mehrmals starke Schauer. Plötzlich wie aus dem Nichts. Mehrmals bin ich bis auf die Haut nass. Mit viel Kraft habe ich endlich Somerset West am Atlantik erreicht. Eine reiche Uferpromenade. Hunderte Hochhäuser mit tausenden an großen Eigentumswohnungen, wie Cote d´Azur, aber keine Hotels. In der 2. Reihe ein Guesthouse. Nicht billig. Handy bei PnP geladen. Ein Restaurant am Strand hat sehr gutes Essen. Gerade 100m vom Guesthouse. Mit Russen Debatte über Putin. Gegen 21 Uhr zum Hotel. Nach 50 m werde ich angefallen und mein Handy ist geraubt. Gerade eine neue Karte. Aber der Verlust vom Sonstigen, wie Fotos, ist wichtiger. Die Polizei kann nicht helfen und kommt noch nicht einmal raus. Hinfahren in der Nacht ist sehr gefährlich. Konnte die Nacht schlecht schlafen.

Kapstadt Reise zum Wein

Weingut

3.11.2024 Sonntag
Große Tour durch die Weingüter in Franschhoek. Um 8 Uhr geht es los (und das am Sonntag). Der Bus ist voll. Ich bin gespannt. Durch eine nette Bergkulisse geht es in das große Tal mit gewaltiger Kulisse. Es ist angenehm warm und die Sonne scheint. In Franschhoek halten wir an einem kleiner Bahnhof mit Straßenbahn und Bussen. Umsteigen. Mit der Tram geht es zu verschiedenen Weingütern. Aussteigen, zur Verkostung gehen, 3 – 4 Weine genießen, nach einer Stunde geht es weiter, aussteigen zur nächsten Verkostung etc. Dann sitze ich im Weingut auf einer Terrasse in den Weinbergen und Feldern. Eine leichte Brise, Sonnenschirme, interessante Weine, Wasser und Brot dazu. Großes Mittagessen gibt es auf einigen Weingütern. Später auch für mich. Entspannte Atmosphäre, nette Leute, kluge Beratung und Einführung in die Weine. Ich mag gar nicht aufstehen. Ergänzend der Bus zu anderen Weingütern. Jeweils eine Stunde Verkostung und/oder Mittag. Die Käseplatte zum Wein ist klasse. Ein großes weites Tal mit gewaltiger Bergkulisse. Die Reben ziehen sich bis weit nach oben. Jedes Weingut ist anders, hat andere Weine. Viele Weingüter sind über 150 Jahre alt und haben die Patina gelebter und erlebter Geschichte. Um 17.35 fährt der Bus zurück. Viele tolle Weiß- und Rotweine habe ich probieren und genießen dürfen. Alle großen Sorten dieser Erde. Und als Besonderheit den Pinotage, den großen Wein aus der Kapregion. Einzigartiger Ausflug bei angenehmen Temperaturen. Dem Paradies so nahe.
Am Abend noch ein herrliches Essen an der Waterfront. Eine Steigerung einer Genussreise erscheint kaum noch möglich. Schluss für heute. Fahrrad ölen. Ab ins Bett. Morgen geht es weiter.

Die Straßenbahn zu den Weingütern

Eingang zum Weingut

    Im Weingut

Das nächste Weingut

Kapstadt Rundreise

Seilbahn

2.11.
Eher ruhig in der Nacht. Außer dass das Guesthouse Ziel eines Stadtlaufes ist. Seit 6 Uhr Krach bis in den Abend. Zum Frühstück ist es mehr als „crowded“. Um 10 erreiche ich den Bus und lass mich durch Kapstadt und Umgebung schaukeln. Umsteigen in die 2. Linie, um zum Tafelberg zu kommen. Die Seilbahn ist sehr steil. Oben mache ich den großen Rundweg um das gesamte Plateau, mehr als 2 h. So ist es nichts mit der Erholung nach der Fahrt gegen den Sturm. Die Wege sind teilweise sehr steil. Nach 3 h bin ich wieder unten. Mit dem Bus geht es weiter. An der Waterfront, dem ehemaligen Hafen, steige ich aus, alles ansehen und ein Café suchen. Gute Restaurants für heute Abend habe ich gefunden.
So soll es sein und werden. Sehr gute Küche und Weine finde ich dann vor. Voll ist es. Planung noch für die nächsten Tage. Doch das Bett ruft.

Vorort Khayelitsha Township

Blick auf Kapstadt

Gefängnisinsel

Gefängnisinsel

Waterfront

Kapstadt Waterfront

Kap der Guten Hoffnung

Kap

1.11.2024
Trotz Baustelle gegenüber ist es bis zum Morgen recht ruhig. Der Wecker nervt. Da schlafe ich doch glatt weiter. Das Frühstück ist einfach, hat aber genug Kaffee.
Heute werde ich auch meine namibischen Dollar los, in einem kleinen Laden. Man muss aber immer aufpassen, dass man nicht betuppt wird. Immer und ständig. Gehört zum guten Ton. Da ist die afrikanische Gesellschaft sehr egoistisch, auf den eigenen individuellen oder familiären Vorteil bedacht. Leider. Im Großen ist das dann Korruption. Eines der zwei großen Probleme des Kontinents. Das andere ist Dreck und Müll, vor allem Plastik. Da würde Entwicklungshilfe nichts kosten und der gesamten Welt viele Probleme ersparen: Unterstützung nur bei Einführung von Pfand auf Verpackungen. Kostet nichts und ist unheimlich erfolgreich.
Der Weg zum Kap ist lang. Eine Abkürzung mit der Bahn geht leider nicht, da die Mitnahme von Rädern nicht erlaubt ist. Lieber leere Züge als Fahrräder mitnehmen.
Die Erkenntnis von Díaz bemerke ich spät und kann nichts machen. Das Kap der Stürme hatte er es getauft. Getroffen. So kämpfe ich mich fast 70 km gegen den Wind zum Leuchtturm. Viel Geld für Eintritt dann auch noch, wegen Nationalpark. Einheimische zahlen 100 Rand. Ausländer mehr als das vierfach. Bargeld geht nicht, nur Kreditkarte.
Die letzten 13 km sind eine Herausforderung. Dafür darf ich aber zum Leuchtturm hoch. 9600 km bis London und fast 12000 km bis New York. Aber diesen Punkt zu erreichen ist ein tolles Gefühl. Nach einem Kaffee geht es zurück nach Kapstadt, aber mit Rückenwind (meistens).
Im Guesthouse gibt es noch Bier und Pizza. Nach einem solchen Tag eher profan. Aber ich bin zu müde.

Am Kap das Ziel der Leuchtturm

Kapstadt im Anfang

31.10.2024
Die Grenzkontrolle ist wie in Diktaturen üblich einigermaßen geordnet und schnell. Von 2h bis 3h morgens mit Einzug der Pässe und öffentlicher Rückgabe. Das Gepäck wird cora publico bis ins Detail untersucht. Auch hier ein langer Weg zur Zivilisation.
Nach Plan kommt der Bus an. Das Land war tatsächlich sehr karg und eintönig. Eine Radreise wäre für psychisch auffällige Menschen eventuell eine Therapie.
Ich kann darauf verzichten.
Im Busbahnhof von Kapstadt sind dann wieder die vielen nervige Personen, die von nichts Ahnung haben, dir aber helfen wollen. Da werde ich inzwischen sehr laut, ausreichend für 100 m Umkreis. Ich lasse mir kein Gepäckstück tragen oder beim Falten der Plane helfen. Das kann ich besser und schneller allein und muss vor Diebstahl keine Angst haben. Sollen die Leute doch eine sinnvolle Tätigkeit machen, von Landwirtschaft bis Hausbau.
Bald bin ich beim Guesthouse. Für afrikanische Verhältnisse geht es schnell. Und eine SIM-Karte kann ich nebenan auch bekommen.
Nur die Touristinfo zu finden ist wie Heuhaufen. Und Ahnung haben die auch nicht. Mit Karten komme ich aber gut zurecht. Erklärungen besser nicht. In den letzten 20 Jahren hatte ich nur einmal erlebt, dass Touristinfo wirklich die Ahnung hatten und das richtige vorgeschlagen hatten. 2019 in Salta in Argentinien. Da hatte ich mich auch sofort bedankt.
Spannend ist die Stadt nicht. Schloss geschlossen. Hafen geht nicht wegen Kontrollen.
Sonst nichts zu sehen, außer Bettlern und Hochhäusern. Interessante Städte sehen anders aus. Alles vom Reiseführer nach einer Stunde gesehen. Es fehlt noch der Tafelberg. Die Straße führt sehr steil zur Talstation der Bahn. 15% Steigung oder mehr. Ab 18 Uhr Rabatt sagt der Reiseführer. Als ich oben bin (350 Höhenmeter in 30 Minuten) heißt es, ab 18 Uhr keine Bahn. In Wellington, Neuseeland 2019 bis fast Mitternacht. Es ist heute noch lange hell. In Diktaturen und Korruptionen offensichtlich anders. Eine blöde Stadt, kein Highlight.
Auf dem Hinweg hatte ich viele interessante kleine Gaststätten gesehen. Zurück ist das jetzt das richtige. Eine kulinarische Ausnahme. Wein und gutes Essen. Toll. In der Innenstadt nur Fastfood etc. Die Stadt kannste abhaken. Kein Glamour, nur Tristesse. Da ist der Südfriedhof in Leipzig spannender.
Morgen will ich zum Kap. Mal sehen, wie es wird. Auf Seilbahnen bin ich da jedenfalls nicht angewiesen.

Kapstadt Uni

Tafelberg mit Nebelkappe

Kapstadt in Sicht

Der lange Weg nach Kapstadt

30.10.
Um 9 Uhr treffe ich mich mit Paulus, dem Hüter der Gräber von Ritas Verwandten, die früher in Leipzig wohnten. Ritas Tante kann sich noch gut an Grischa in Leipzig erinnern. Muss Ende der 20er gewesen sein.
Auto reinigen und zurückbringen. Ist alles ok. Kaution zurück. Ich werde sogar zum Guesthouse zurückgebracht.
Das Ticket für den Bus ist diesmal kein Problem, sogar Seniorenrabatt erhalte ich, etwa 40 € für 1800 km. Mit dem Fahrrad wird es schwierig, erst soll es ein Karton zum Verpacken sein, dann brauche ich Papiere, wie beim Auto. Hatte ich zuletzt in Peru erlebt. Für Handy und Gepäck brauche ich nichts. Sind die noch dicht? Nach langer Diskussion und vielen Hintergrundgesprächen wird mein Gepäck gewogen und kann in den Bus. Da ist dann viel Platz im sehr großen Kofferraum. Platz für 100 Fahrräder. Aber immerhin kostet es 15 €. Ein chaotischer Kontinent, der teilweise noch im 18. Jahrhundert steckt. Da wird sich noch viel tun müssen. Aber das müssen die Menschen selbst machen. Da kann keiner helfen.
Irgendwann geht es los. Sogar pünktlich. 22 h Busfahrt vor mir. Bequem ist es. Also ok. Alle 3 h Pause.

Mein Haus für 18 Stunden

Mein Haus für 22 Stunden

Durch die Namib

Namib

29.10.2024

Mal länger schlafen gönne ich mir. Dann ruft noch Paulus aus Windhoek an und möchte den Termin auf Mittwoch morgen am Grab verschieben. Ist mir sehr recht. So habe ich keinen Zeitdruck in Swakopmund.
Nach dem ausführlichen Frühstück im Hotel Prost geht es zum Atlantik. Spaziergang an Strand und Uferpromenade bis zum Museum. Gut gemacht in den sehr historischen Bereichen aus Erdgeschichte und Vorgeschichte. Interessant auch die Natur. Die Teufelskralle kommt von hier, aus der Kalahari.
Danach Fahrt nach Walvisbay durch die Dünenlandschaft der Namib, teilweise sehr hoch. Manchmal Warnhinweis „Vorsicht Sand“ und das in der Wüste. In Walvisbay nichts Besonderes, Flamingos in der Bucht in großer Zahl und eine deutsche Bäckerei mit Kuchen.
Über Swakopmund fahr ich nach Windhoek zurück. Tankstellen sind selten. Einmal wird es knapp. Es wird langsam dunkel als ich zum Guesthouse komme. 840 km bin ich gefahren. Für essen gehen zu spät. Also selbst was machen. Ich habe ja alles dabei. Das Auto kann ich im Hof abstellen. Ein großer Ausflug ist zu Ende. Morgen dann nach Kapstadt, wenn es klappt.

Flamingos in Walvisbay

Der Atlantik

Swakopmund

Jetty

28.10.24
Die Zelte einpacken. Frühstück. Auf gehts. Einige Wasserlöcher. Und wieder der große Teich am Eingang. Viele Springböcke, Zebras, Orix.
Dann geht es zurück. Unterwegs kann mir Leonard einen Mietwagen in Windhoek organisieren. So kann ich problemlos nach Swakopmund kommen. Es sind aber noch ein paar Stunden vor uns, 450 km.
Kurz nach 2 Uhr sind wir beim Autoverleih, noch Geld für Kaution an ATMs besorgen. Vertrag mit Reisepass, Führerschein, internationaler auf Mail (Fotos gemacht). Für die Bezahlung mit Karte zu einer anderen Firma mit Kreditkarte und swipe.
Beim Guesthouse musste ich noch absagen und schon bin ich auf der Straße nach Swakopmund. Ein kleiner Polo mit Automatik. Links fahren geht ganz gut. Bis Okandja wieder Autobahn. Nach Swakopmund erst breite Straße, dann schmaler, mal 40 km Baustelle, kleinere Ortschaften, dann wüstenartig. Die Sonne steht schon niedrig. Bisher 350 km. Bei Sonnenuntergang bin ich am Stadtrand und gleich geht’s zum Strand an der Brücke. Der Atlantik braust mit großer Wucht heran. Beeindruckend. Das ich das erleben darf. Kurze Hotelsuche. Dann zum Abendessen zur Brücke über dem Atlantik. Tisch am Fenster. Gischt um mich herum und die Wellen unter mir. Tollen Frischfisch mit kleinen Kartoffeln. Brot mit Butter, Wein. Mir geht es gut. Schade, dass Rita nicht dabei sein kann.
Was für ein Tag. Am Morgen die wilden Tiere in der Etoschapfanne, die langen Fahrten durch das halbe Land und jetzt hier über dem Atlantik. Sonnenaufgang im Norden des Landes erlebt, Sonnenuntergang im Westen am Atlantik. Mehr geht kaum an einem Tag. Und die Achterbahn der Gefühle. Viele Gedanken vorher, wie alles wohl am besten klappt. Im Schlaf weiter überlegt. Irgendwann passte dann alles zusammen und ich darf hier sitzen und genießen.
Der Ort ist sicher sagten sie mir im Hotel, den Wagen sollte ich aber besser im Hof abstellen.
Gut gelaunt gehe ich ins Bett. Ein toller Tag.

Restauranr

Wellen unter dem Restaurant

Giraffe

Giraffe zum Abschied

Ein Tag in der Etoscha-Pfanne Nationalpark

Elefant

27.10.2024

Die Nacht war wegen Wind und Tiergeschrei etwas unruhig. Musste um 6.30 wecken sein? Dusche und Frühstück und los gehts um 7.30. Den ganzen Tag kreuz und quer durch den Etoscha-Park. Mittagspause von 13 bis 15, dann weiter. Sehr viele Tiere habe ich gesehen und große Wüstengebiete. Zum Sonnenuntergang besuchten nur Laufvögel den Waterhole. Beim Weggehen sehe ich ein einzelnes Nashorn an dem Wasserloch. Sensation. Das erste auf dieser Reise.
Abendessen mit Buffet und ab ins Bett. Morgen geht es wieder früh los.
Wüste.

Wastl im Nationalpark Etoscha

Zebra-Familie

Büffelherde

Zum Etoscha Nationalpark

Elefanten

26.10.24
Es war recht warm in der Nacht. Aber zum Aufstehen hatte ich keine Lust. War ja noch Zeit.
Bei Sonnenuntergang saß ich am Wasserloch und konnte die Tiere beobachten. Zuerst kam eine Herde Gnus, die sehr nervös schienen. Kampf zwischen Angst und Durst. Dabei gibt es keine Krokodile im Etoschapark. Viele Zebras folgten in kleinen Gruppen, bestimmt 40 Tiere. Leise kamen sie aus dem Busch. Nach einiger Zeit wurden sie auch nervös, zogen sich bald zurück. Vorsichtig hatten sie alle am Rand gestanden, um zu trinken. Viele Vögel kamen an, jagten Insekten und ließen sich dann auch am Rand nieder. Es blieb dann ruhig, so dass ich beruhigt zum Abendessen gehen konnte.
Die Elefanten vorhin an einer anderen Tränke am Eingang zum Park plantschten ohne Unterlass, wälzten sich, tauchten, bespritzten sich, ließen es sich gut gehen. Aus dem Tümpel war ein Schlammloch geworden. Trotzdem tranken sie viel Wasser. Andere Tiere warteten in respektvoller Entfernung, während immer neue Gruppen von Elefanten, meist Mütter mit Jungtieren ankamen und die große Plantsche fortführten.
Am Morgen hatte alles geklappt. ATM, Restzahlung und Abfahrt. In den nächsten Tagen wird Leonard mein Fahrer und Guide sein. Erst Softwaretechniker, jetzt Tourismusmanagement und Fremdenführer.
Es sind immerhin über 400 km bis zur Etoschapfanne. Das Land ist ziemlich karg und leer. Bei 2,6 Mio. Einwohnern und mehr als der doppelten Fläche von Deutschland kein Wunder. Die Landschaft ist recht flach mit einigen Bergen, ehemalige Vulkane. Seit dem Ende von Gondwana hat sich hier nicht viel getan.
Mit Mittagessen sind wir um 4 Uhr im Park. Das erste Tier ist eine Giraffe. Alles ist sehr öde. Leben findet an den Wasserlöchern statt.
Das Abendessen ist ein Buffet in einer riesigen Lodge mit viel Platz. Unsere 2 Zelte hatten wir schnell aufgebaut. Etwas größer als mein kleines Zelt. Mehr als Stehhöhe.
Ein lauer Wind weht, gute Nacht.

Gnus

Gnus an der Tränke

Zebraherde an der Tränke

Zelte

Unsere Zelte im Park

Springböcke

Springböcke

Giraffe

grazielle Giraffe

 

Ein Tag in Windhoek

Christuskirche

25.10.24
Nach dem Bus fand ich einen Imbiss bei Sonnenaufgang. Und dann erst mal zum Guesthouse. Dort konnte ich meine Safariplanungen erfolgreich beenden. Morgen geht es los zur Etosha-Pfanne. Bis zum Vertragsabschluss dauert es noch. Und ich konnte die Planungen zum Besuch des Friedhofs der Gräber von Ritas Vorfahren abschließen. Um 9 Uhr ging es los zum Friedhof von Windhoek. Der Gammons-Friedhof ist sehr groß. Gräber seit 1900 und hunderte Beschäftigte für die Pflege des Friedhofs und der Gräber. Dann konnte ich nach Auskunft vom Office die Gräber auch finden. Das Grab von Grischa ist noch nicht im Internet dokumentiert. Und ich konnte jemanden ausfindig machen, der sich um die Gräber kümmert. Grischa ist immerhin vor 85 Jahren und seine Frau vor 40 Jahren gestorben.
Es ist immer noch 35 Grad warm. Sogar die Einheimischen empfinden es als „very hot“.
Nach der evangelischen Christuskirche möchte ich nur noch Erfrischung und Kaffee. Dann Abschluss des Safari-Vertrages und Bezahlung in einer nahegelegenen Bank. Morgen früh geht es los.
Noch ein wenig Einkauf, mit Kaltgetränk für die Bewachung, und ab ins Hostel. Restaurant ist schwierig. So greife ich auf meine Vorräte zurück und koche selbst. Anschließend auf die Dachterrasse. Mit einem jungen Mann aus Kinshasa, der Dozent für AI ist, habe ich mich lange über Afrika unterhalten. Warm ist es immer noch. Ab in die Kiste.

Friedhof

Windhoek Friedhof

Windhoek

Windhoek am Morgen

Vom Okavango nach Windhoek

Straße am Okavango

24.10.24
Relativ gut geschlafen. Kurz vor Sonnenaufgang wurde es recht laut in der Tierwelt. So stehe ich um 7 auf. Dusche und dann zum Frühstück. Die Safari ist schon um 7 Uhr losgefahren. Hätten sie mir auch sagen können. So setze ich erst einmal die neue SIM-Karte ein. Ob es funktioniert kann ich noch nicht sagen. Erst mal Frühstück. Dann versuche ich zu telefonieren. Nichts geht. Nach Gesprächen mit vielen Leuten ist klar, dass ich in die Stadt muss, um die Karte aufladen zu lassen. Alles andere wäre ja auch zu schön gewesen. Da war es gut, nicht auf Safari zu sein. Dann eben am Nachmittag und jetzt in den Ort. So einfach ist es dann doch nicht mit MTC und dem Laden des Handys. Fast eine Stunde dauert es und dann geht kein Telefonat ins Ausland. Alles andere geht. Na wenigstens etwas.
Zur Lodge zurück, Zelt abbauen, packen, bezahlen und warten auf die Safari. Busse nach Windhoek fahren um 17.30 und 18.30. Passt. Zeit für einen Kaffee. Die Safari ist dann kurz und pünktlich um 17.30 komme ich bei 38 Grad zur Bushaltestelle. Hoffentlich klappt es. Meine Sorgen sind sehr groß. Fürs Radeln eigentlich viel zu heiß. Das Rad habe ich wie für das Flugzeug zusammengepackt. Warten auf den Bus.
Um 19 Uhr ist der erste da. Viel Platz, hätte ich auch mit Gepäck bequem reinschieben können. Aber besser so als zurück zu bleiben.
Die ganze Nacht fährt er mit über 100 km/h nach Windhoek. Schlafen ging einigermaßen. Bei Zwischenstationen immer mal wach. Um 6 Uhr ist der Bus in Windhoek. Die Sonne geht bald auf. Es sind über 1.000 km in einer Nacht. Da hätte ich lange strampeln müssen bei der Hitze von fast 40 Grad und einer sehr kargen und eintönigen Landschaft. Das muss ich nicht mehr haben. So bin ich schnell und wohlbehalten in Windhoek angekommen. Ein neuer Abschnitt der Reise und der Abenteuer beginnt. Es liegen auch noch große Aufgaben vor mir

Oase am Okavango

Dinner

23.10.24
Der Okavango fließt gemächlich an mir vorbei. Ich sitze auf der Veranda im Schatten und trinke einen Kaffee. Nachher gibt es einen Bootsausflug.
Mitten im Safariland bin ich angekommen. Die Nunda River Lodge liegt direkt am Fluss und organisiert Safaris. Meine Unterkunft heute ist mein Zelt. Gut, dass ich es mitgenommen habe. Direkt neben dem Hauptgebäude am Fluss. Platz Nr. 2.
Etwas unruhig hatte ich geschlafen, wegen der großen Ungewissheit. Ohne Internet und Telefon ist es hier am Ende der Welt etwas schwierig.
Nach dem Frühstück mit Buffet um 8 Uhr gehts zur Tankstelle mit Geschäften, die Ortsmitte. In einem Geschäft gibt es tatsächlich SIM-Karten. Zur Anmeldung muss ich zur nahegelegenen Post. Als solche nicht zu erkennen. Viele Menschen. Die Reihenfolge ist unklar. Weil ich wegen der Registrierung gefragt hatte, bekomme ich irgendwann ein Formular zum Ausfüllen. Mit der SIM-Karte und dem Reisepass gebe ich alles ab. Dann werde ich plötzlich aufgerufen und bekomme Pass und SIM-Karte zurück, morgen früh müsste die Karte aktiviert sein. Zufrieden kehre ich zum Guesthouse zurück und packe meine Sachen. Zur Nunda River Lodge ist es nicht sehr weit. Das letzte Stück ist jedoch schwierig, da viel weicher Sand und Staub auf der Piste liegen, also viel schieben. Die Sahara lässt grüßen, zum Glück nur 1,5 km.
Die Lodge ist ein riesiges umzäuntes Gelände. Bei der Rezeption werde ich gleich freundlich begrüßt vom Boss, der sehr gut deutsch spricht. Die Hütten sind belegt aber es gibt Zeltplätze. Nach Ende des Stromausfalls erfolgt die Registrierung. Essen, Getränke und Safaris gehen alle auf die Platznummer. Bezahlung bei Abreise. Heute noch eine Bootfahrt und dann ein Dinner. So sieht es ganz gut aus.
Zelt aufbauen und dann unter die Dusche. Oberhalb vom Okavango im Schatten einen Kaffee schlürfen und den Fluss vorbeiziehen lassen. Herr Doktor, so geht es. Auch wenn es fast 40 Grad sind. Am Nachmittag dann der Bootsausflug. Erst den Okavango runter und dann wieder hoch bis zu den Stromschnellen, Pula Falls genannt. Viele Flusspferde, Bienenfresser (Vögel vom Kap), Enten etc. und ein kleines Krokodil. Bei den Stromschnellen haben wir festgemacht und beim Sonnenuntergang gibt es einen Sundowner mit Snacks. Zum Dinner um 19 Uhr sind wir rechtzeitig zurück. Dusche und ordentliches Hemd. Alles sehr festlich gedeckt für ca. 50 Leute. 4-Gänge-Menü mit Wildbraten auf der Terrasse unter dem Sternenhimmel bei kleinen Lämpchen. Sehr gutes Essen. Und anschließend noch live Musik der Beschäftigten. Ein lauer und toller Abend unter dem Kreuz des Südens. Nach all dem Ärger und den Plagen der letzten Tage ein unvergessliches Ereignis. Morgen Safari und Vorbereitung Fahrt nach Windhoek und neue SIM-Karte. Vom Zelt habe ich einen schönen Ausblick über den Okavango. Ich bin überwältigt. Bei so viel Emotionen macht der Schlaf nicht mit. Ist ja auch egal. Vor fast 50 Jahren hatte ich bei der Segeletappe von Malta zum Peloponnes beim Captains Dinner ähnliche Erlebnisse und Emotionen. Nur Beethoven fehlt jetzt. Dafür gibt es afrikanischen Gesang mit Trommeln. Da kann ich dann noch 100 Jahre von zehren und erzählen.

Flußpferde

Flußpferde

Bienenfresser

Bienenfresser

Zeltplatz

Mein Zeltplatz am Okavango

Guesthouse Ovundo

Klamotten

Dresscode am Abend

Dinner

Dinner am Okavango

Durch den Caprivistrip zum Okavango

Okavango

22.10.2024
Die Nacht habe ich lange geschlafen. Dusche und los ging’s in den Ort. Weiterfahrt mit Bus geplant, da die Straße 200 km durch einen Nationalpark führt. Schnell habe ich auch einen Bus gefunden, Abfahrt um 15 Uhr. Also noch viel Zeit für Essen und Vodafone. Nur Fast Food oder Wochenmarkt. Nichts anderes gefunden, also doch Hungry Lion.
Die Kommunikation mit Vodafone war schwierig. Endlich einer der die Lösung wusste. Es klappte dann doch nicht, da Vodafone in Leipzig beim Übertragen der Daten eine e-SIM genutzt hat und die SIM-Karte im alten Handy belassen hatte. Ich bin also ohne SIM-Karte losgefahren.
Einen solchen Fehler werde ich nicht wieder machen. Vodafone ade. Die sind hochgradig unfähig. 5 Jahre Ausbildung und Praxis sollten schon sein bevor jemand ein fremdes Handy auch nur anfassen darf. Ist eigentlich Minimum. Aber bei Vodafone darf es offensichtlich jeder. Außerdem muss irgendjemand Apple erklären, dass es in Europa Standards gibt, z.B. bei SIMkarten und auch bei Steuern. Ein Handwerker zahlt 40% Steuern, Apple 0,0023%. Keine Regierung hat da in den letzten 30 Jahren etwas geändert.
So stehe jetzt ohne Handy, Internet und Telefon da. Alles muss ich jetzt neu beschaffen. Vor der Abfahrt des Busses war nicht genug Zeit. Also muss ich alles in Divundu beschaffen. Das kann ja was werden.
Großer Bus. Fahrrad passt rein. Dann kann es ja losgehen. Tatsächlich pünktlich. Anfangs im Bus wie draußen um die 40 Grad. Die Straße ist gut. Vor der Dunkelheit könnten wir ankommen. Die Gegend ist ziemlich flach. Alles verdorrt, kaum Grün. Wovon die Ziegen und Kühe der hiesigen Bauern leben, kann ich kaum verstehen, vertrocknetes Gras ist alles.
Im Nationalpark wohnen viele Menschen in kleinen traditionellen Hütten. Außer ein paar Strauße habe ich keine wilden Tiere gesehen. Wegen Ziegen und Kühen muss der Bus häufig bremsen und hupen. Da ich jetzt weiter im Westen bin, geht die Sonne später unter und ich komme im Hellen in Divundu an. Der Busbahnhof ist der erweiterte Parkplatz der Tankstelle. Zwei Polizisten zeigen mir den Weg zum Guesthouse. Sieht in der Wirklichkeit doch etwas anders aus als auf der Karte. Die eingezeichneten Häuser in der Ortsmitte sind kleine Hütten. Bald bin ich im Guesthouse. Großes Gelände mit vielen Hütten, Restaurant und Sanitäranlagen. Vor allem gibt es WLAN, damit ich wieder mit der Welt verbunden bin. Im Ort gibt es einen Telefonladen, ist aber erst morgen wieder offen. Und in der Nähe gibt es eine Lodge, die Safaris organisiert. Mit Handy klappt nichts ohne Telefon. Also morgen zuerst SIM-Karte besorgen und dann zur Lodge.
Ein kleines Abendessen im Restaurant und ab ins Bett. Ganz schön müde. Was wird morgen?

Dörfer im Caprivistrip