So fühlen sich 10.000 Jahre an, so also schmecken 100 Jahrhunderte. Allein dafür hat sich der Ausflug zum Gletscher Perito Moreno gelohnt. Whiskey on the Rocks mit Eis aus der Steinzeit. Bisher war es immer zu windig oder zu regnerisch gewesen. Ja, ganz langsam laufen lassen. Mhmm, das ist gut.
Dazu plato del dia. Herr Doktor, so gehts.
Vorhin ein Donnern und Dröhnen, ein ständiges Krachen, Explosionen, wie Granateinschläge und manchmal wie das Reißen von Seide. Der Gletscher ist in Bewegung, einer der Größten außerhalb von Grönland und dem Südpol. Fast zum Greifen nahe. Auch die Schiffe kommen nicht näher ran. Immer brechen große und kleine Brocken ab und fallen mit Getöse ins Wasser, während bei mir der Sound einer Explosion im Ohr ankommt. Also ein gelungener Ausflug. In zwei Stunden geht es zurück. Viel Sonne heute, Sonnencreme und Cap. Ist immer noch die Höhe von der Adria. Aber bald bin ich ganz unten. Mit der Hilfe von Rückenwind und Bussen sollte es zu schaffen sein. Und dann?? Ich weiß es noch nicht, ich lass mich überraschen, helfe der Überraschung aber manchmal nach. Ob es was wird?
Östlich der Anden ist wieder die Pampa, wie ich sie schon weiter im Norden erlebt hatte, nur noch trockener und eintöniger. Die Gletscher hier werden vom Pazifikregen gespeist, der in Zeiten von El Ninjo auch mal etwas stärker ist. Also kann es sehr wohl sein, dass diese Gletscher hier manchmal wachsen.
Die Fahrt durch die Anden am Ende der Carretera Austral muss ich nicht wiederholen, kann ich auch niemandem empfehlen. Die Landschaft ist zwar schön, aber nicht einmalig. Im äußersten Norden des Kontinents gibt es ähnliches zu sehen und zu entdecken. Trotzdem ist es hier eine tolle Landschaft und eine faszinierende Natur. Aber das hatte ich wohl schon angemerkt.