Kolibris im Frazer-Becken

Kolibris im Frazer-Becken

Es gibt Tage, die ich gerne löschen möchte. Heute morgen bekam ich die Nachricht, dass mein guter Freund Jürgen ganz plötzlich gestorben ist. Da wo das Leben erst anfängt. Außerdem war Jürgen für Rita so etwas wie ein Bruder, einer der immer zu ihr gehalten hat, egal was war. Zum Glück sind viele Leute in Leipzig für Rita da.
Und ich bin am Ende der Welt. Hier sieht das natürlich keiner so. Einen kanadischen Freizeitradler aus Prince George, Mark, hatte ich irgendwann eingeholt und wir haben dann fast 30 km lang gequatscht, über Kanada, Deutschland, Gott und die Welt. Irgendwann war er bei seinem Freizeithaus und ich bin weiter durch das Frazer-Becken geradelt. Ständig hoch und runter und der Wind stark gegenan. Und natürlich die Gedanken an Jürgen und die Leiden von Rita im Gepäck.
Vor vielen Jahren war die Gegend hier total kahl, zerstört vom Borkenkäfer. Inzwischen ist es wieder grün, mit vielen Ruinen dazwischen. Der Highway 16 ist stark befahren. Die langen und schweren LKWs donnern ständig vorbei. Die Straße vibriert richtig. Vom 1.10. bis 30.4. müssen alle LKWs mit Ketten fahren. Es muss dann wohl richtig kalt und glatt sein. Welcher Kontrast zu den Kolibris, die ich gestern beobachtete. Ja, auch heute 26 Grad, aber Wind, leider gegenan. Nur nachts wird es kühl.
Wie es weiter geht weiß ich noch gar nicht. Gerade hat sich Heike, das Puschbikegirl, gemeldet, auch in der Gegend und seit drei Jahren on Tour.
Morgen geht es nach Fraiser Lake und Richtung Smithers.

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