Katzenwäsche, Klo und Könige im Ferganatal

Katzenwäsche, Klo und Könige im Ferganatal

Heute Morgen stand ich auf, mitten in den Bergen. War noch nicht so weit hinter dem Pass. Nachts sieht man so wenig. Die Sonne geht hier schon um 18.00 unter. Die Nacht war sehr unruhig auf meiner Pritsche im Freien, ständig LKWs in beide Richtungen. Es war aber kuschelig warm in meinem Schlafsack, trotz der Kälte in den Bergen.
An die Toiletten kann und will ich mich nicht gewöhnen. Der Dreck und Gestank ist unerträglich, da wohl jeder neben den Schlitz im Beton-Boden trifft und wohl nie sauber gemacht wird. Aus den Damentoiletten stinkt es genauso.
Nach einer kurzen Katzenwäsche und einem einfachen Frühstück ging es dann weiter, die restlichen 40 km bergab zum Syrdaja. Teilweise war die Strasse gut. Im Regelfall war die Abfahrt aber schlimm, vor allem das erste Stück hinter dem Pass bei Nacht. Der Wirt hatte mir empfohlen, am Nordrand des Ferganatals über Chust und Namangan nach Andijan zu fahren, was ich dann auch mache. Kokant und Fergana lohnen sich nicht so sehr. So habe ich mehr Landschaft und Obst und weniger Industrie. Gut so. In Chust war wieder ein riesiger Basar, fast die gesamte Stadt. Haben die Leute sonst nichts zu tun? Was bringen denn 100 Gemüseständen mit gleichem Angebot und Preis?
Hier im Ferganatal ist es wieder sehr heiß, auch nachts. Es ist jetzt ca 22 Uhr und noch ca. 25 Grad. Gerade kam die Polizei mit Sirene vorbei, um die Kneipen und die Musik zu beenden. Dafür hört man jetzt den Autoverkehr und die Hupen (Lieblingsspielzeug) besser hören. Ein toller Erfolg von Gesetz und Polizei. Ich sitze auf dem Balkon in der lauen Nacht, sozialistischer Plattenbauten mit sozialistischem Personal. Dafür die Preise auch, entsprechend dem Standard. Zur Begrüßung fiel der Strom in der Stadt für 30 Minuten aus. Meine komplette Out-Door Ausrüstung mit Stirnlampe machte mich zum König, da ich als einziger Duschen konnte. Nebenher habe ich auch meine Wäsche gewaschen. War nach drei Tagen ohne Waschgelegenheit auch notwendig.
Auf dem Basar nebenan kann ich morgen meine Vorräte ergänzen. Tagesziel ist morgen Andijan. Dann geht es nach Osh in Kirgistan.

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