Die Reise endete in Cochrane
So hatte ich es mir nicht gewünscht. Quatschnass und durchgefroren in Coyhaique anzukommen. Und dann die ersten Hotels voll (stand so ein Bus von Tucantravel vor der Tür mit amerikanischen Ladies auf Abenteuerreise, zwischen 60 und Scheintod, „Did you have a nice day on your bike?“). Dann ein weiteres Hotel, endlich, keine Blicke ob meines erfrorenen Aussehens, das erste am Platz. Das war mir dann auch egal. Raus aus den Klamotten und rein in die heiße Wanne. Fast wie Onsen in Japan.
Dabei hatte der Tag eigentlich ganz gut angefangen mit Sonne und leichter Brise und guten Straßen. Eine tolle Landschaft mit schneebedeckten Bergen und grünen Wiesen. Die Strasse entlang eines Flusses.Nach 20 km kam Regen und dann mehr. 7 Stunden kalte Dusche (bergan nass von innen) und abwärts eiskalt. Schön, dass vor dem Ort noch 300 m Höhe war. Und abwärts. So kann es halt gehen. Da kann ich Sonnentage um so mehr genießen.
Am Abend war ich bei der Touristinfo gut aufgehoben und konnte dann noch den Großeinkauf erledigen (sehr viel billiger als Argentinien) und ein großes Abendessen mit viel Fleisch und scharfer Soße genießen. Lang wurde der Abend im Hotel nicht mehr. Es war aber wunderschön warm und die Wäsche wurde trocken. Ironie des Schicksals, kaum war ich aus der Wanne gestiegen, schien auch wieder die Sonne.
Der Sonntagsbraten musste heute sein. Patagonisches Lamm mit Kartoffel und Salat. Große Portion, aber Preise wie bei uns. Bisher hatte ich sparsam genug in Chile gelebt.
Nach dem gestrigen Gewaltritt habe ich es heute morgen ruhiger angehen lassen. 9 Uhr aufstehen (die Nacht war auch etwas kühl und spät), 11 Uhr Abfahrt. Um 12 plötzlich wieder ein Netz. Schnell Rita angerufen. Dann überholten mich meine neuen Freunde am Berg. Tja, wenn man älter wird, geht manches etwas langsamer. Dafür tauchte aber bald ein Restaurant auf, das Einzige heute. Also schnell rein. War echt lecker. Als ich ging, war es brechend voll mit Warteschlange.
Den Rest des Tages ging es etwas ruhiger zu, aber tolle Landschaften und Panoramen. Nach einer letzten Rast kam dann der Ort mit Supermercado und Camping. Da waren dann auch schon die Chilenen.
Duschen, rasieren und dann noch ein Süppchen. Ein etwas ruhiger Tag. Morgen werde ich dann wohl in Coyhaique ankommen, die größte Stadt der Region.