Pacham-ama. Ja, Pachamama wohnt hier im Hochtal der Quebrada de Humahuaca, hoch oben in den Bergen. Die alte Indiogöttin wird hier immer noch verehrt. Pachamama ist die Göttin der Erde, wie in der griechischen Mythologie Gaia. Viele Parallelen kann man da finden. Der Hauptgott ist der Sonnengott. Aus der Vereinigung beider ist die Welt mit den Menschen entstanden. So der alte Glaube, der bis heute fortlebt und besonders im Herbst, Erntedank, gefeiert wird. Wegen der Konformität wird Pachamama mit der katholischen Maria gleich gesetzt.
Also in dem Reich von Pachamama bin ich jetzt angekommen. Hier beschützt sie auch mich. Der Ort Tilcara hat eine riesige Festung, jetzt jedoch in Ruinen, aus uralter Zeit, lange vor den Inkas.
In einem kleinen Museum am Wegesrand, das eigentlich der Geschichte der Post und Poststationen in dieser Region seit dem 16. Jahrhundert gewidmet ist, fand ich interessante Funde aus der Umgebung aus der Steinzeit bis heute. Im Unabhängigkeitskrieg spielte dieser Ort und die Region eine große Rolle.
Ziemlich geschafft bin ich heute, weil es den ganzen Tag bergauf ging. Bei 1300 fuhr ich los, jetzt bin ich auf 2500 m. Mit der Höhe komme ich gut zurecht, hatte ja auch genug Zeit, mich darauf einzustellen. Es ist halt das Fahrrad und 35 kg Gepäck, die mit bewegt werden müssen. Zwischendrin waren auch steilere Stücke, wo auch viele LKWs Probleme hatten.
Hinzu kommt die Kälte nachts, die sich bis 10 Uhr hält und mit Sonnenniedergang ab 17 Uhr wieder da ist. Momentan ist es nachts bis -8 Grad. Weiter oben dann bis -16 Grad. Tags über in der Sonne ist es dann angenehm mit 10 bis 15 Grad. Dicke Sachen sind aber auch tagsüber gefragt.
Für die Hochanden, Missiones und Südbrasilien ist es jetzt aber die beste Reiszeit, da es trocken und besser temperiert ist als mit 40 Grad ++. In den Anden ist es fast wolkenlos.
Das nächste größere Ziel ist dann der Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Erde, in Bolivien.