zum Kern aller Religionen

Nach dem Frühstück im Backpackers habe ich die Stadt erkundet, die Museen zur Ur- , Früh- und heutigen Geschichte besucht, mir die passende Literatur besorgt und ein wenig gegessen. Dann ging es los zum Ende der Welt, Finis del Mundo, wie die Eisenbahn und Straße hier heißen. Gleich hinter Ushuaia liegt dieser denkwürdige Ort. Aber immer, wenn es spannend wird, ist die Straße eine Schotterpiste Marke Flussbett oder Panzerpiste. Das auch noch als LSG der UNO zu bezeichnen, ist eine Unverschämtheit sondergleichen, getoppt nur noch durch den Eintritt von 210 Pes für Menschen, 100 für Argentinier, 50 für Studenten und Schüler.
Na ja, nach 24 km ist die Straße zu Ende, großer Zaun, Parque National de Tierra del Fuego, Finis Routa 3 bei km 3079. Also doch der Zaun. 2 nette Biker aus Indien getroffen, Gespräche und Scherze über das Ende, die Wiedergeburt und den Kern aller Religionen. Philosophie am Ende der Welt über kulturelle Grenzen hinweg. Ist manchmal weniger als man/frau denkt. Letztes Jahr waren beide in Alaska gewesen, wie ich auch und ähnliche Strecken. Beide fuhren eine BMW, gemietet hier.
Na gut. Aber wo ein Zaun, gibt es natürlich auch einen Weg herum. Auch hier. Der endete dann am Fjord mit hohem Geländer, damit keiner verloren geht. Wie fürsorglich. Aber: auch das ist nicht das Ende. Es gibt noch einen Abzweig zu einem ausgeschilderten Hafen: Port.
Tja, so ist das. Wie im alten Ägypten. Im Westen wird die Sonne von einem Nachen aufgefangen und sicher durch die Unterwelt geleitet, damit sie wieder im Osten aufgehen kann.  Wer hätte gedacht, diese uralte Geschichte hier, am Ende der Welt, in einem christlichen Umfeld (wir sind Papst!), so live zu erleben. Seelenwanderung? Wiedergeburt? Mythologie? Urreligion? Unterbewusstsein? Lange habe ich mit den Indern noch darüber gesprochen. Am Abend dann noch lange im Hostel, u.a. mit einer wunderschönen Schauspielerin aus Buenes Aires und einem Ökonomen aus Texas. Wundersame Welt.