Angra dos Reis

Angra dos Reis

Die Costa Verde ist wunderschön, für Radfahrer aber etwas spröde. Es geht halt ständig hoch und runter, nicht so steil wie Neuseeland, aber anstrengend. Die vielen kleinen Orte mit Strand, die viele Buchten und Inseln, einfach toll. Heute in Pastellfarben und Azurblau. Faszinierend, wunderschön. Die große Insel hier wurde gerade zum Unesco-Erbe erklärt.

Als ich vorhin in den Ort reinfuhr, wurde ich begrüßt mit „wellcome in paradise“. Na denn mal zu. Ist die Frage für wen. 1 l Rum 15 Real, 1 l Wein 30 Real, 1 l  Bier 7 Real. 4,2 Real ein €. Na dann Prost im Himmel.
Es ist überall entspannt, die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich fühle mich hier wohl. Keine Aggression gegen Radfahrer und Ausländer, eher eine positive Einstellung. Es sind nur die Steigungen. Erst wollte ich es nicht glauben, obwohl mir ein Radfahrer das unterwegs berichtet hatte. Ich hatte bis dahin nur die Erfahrungen von Copacabana und Ipanema und Rio. Es gibt aber auch ein anderes Brasilien. Zu den Steigungen gesellt sich auch der Wind. Den hatte ich Samstag und Sonntag zur Genüge.So kam ich nicht auf den Zuckerhut (Seilbahn) und zum Baden an der Copacabana (rote Fahnen). Aber bis zum Knie ging schon.

Dafür kam ich problemlos zum Corovado (den Jusus auf dem Berg), weil dort eine Zahnradbahn seit über 100 Jahren fährt. Ein toller Blick über die Riesenstadt mit den vielen Stränden und Buchten aus 700 m Höhe. Da hatte ich keinen Ehrgeiz, mit dem Radel hoch zu fahren, um 79 Real zu sparen. Dafür konnte ich viele Kilometer durch Rio fahren, da fast alle Tunnel fürs Rad gesperrt sind und ich so viele Umwege machen durfte.
Leider öffnen die Museen samstags erst um 13 Uhr und schließen um 17 Uhr. Da könnte ich nicht viel sehen. Das Museum für moderne Kunst war bis 18 Uhr offen und kostenlos. Die Kunstwerke waren so wie in Europa, jedoch schienen die Epochen etwas verschoben. Ansonsten gab es viel Parks, Plätze, Kirchen. Die Straßen waren akzeptabel, manchmal etwas für Pfadfinder, um nicht auf die Autobahn zu kommen. In der Stadt selbst manchmal Radwege, eher am Strand entlang (für den Sport). Am Abend (SU ist 17.30) bin ich dann nach Copacabana gefahren und habe auch ein Hostel gefunden, ganz nahe am Strand. Mit Baden war wegen Sturm nichts. Aber Restaurants gab es am Strand. Do Ei Steak in Brasilien ist auch was feines.
Am Sonntag kam ich noch nicht gleich in die Gänge. Beim Strandbesuch konnte ich dann bis zu den Knien ins Wasser. Es waren gewaltige Brecher, die dort anrollten. Nur ein paar Surfer waren mit ihren Brettern im Wasser. Die nächsten Stunden hatte ich gewaltigen Sturm gegenan. Und immer wieder Regen. So ein Schiet. So war auch Ipanema und Barra gesperrt. Und ein paar Radwege entlang der Schnellstraßen, auch mal viele kleinere Straßen durch Gerölllawienen, Berge an Sand vom Meer oder von Wellen weggerissen. Leider gab es keine Ausschilderung, so dass ich manchmal vor der Sperre stand und irgendwie über eine Leitplanke oder durch einen Zaun oder  eine Verengung musste.

Einmal hörte die Straße am Bahnhof bei den Gleisen auf. Jenseits gab es einen Weg, aber erst einmal musste ich das Fahrrad über eine Sperre hinwegheben. Die Strasse auf der anderen Seite war sehr gut, es fuhr nur niemand, da die Strasse teilweise fertig war, im Nirgendwo endete und seit Jahren so da lag, unfertig. Ich kam aber in den nächsten Ort, Itaguai, von dem es dann auf einer Autobahn mit Standstreifen für Fußgänger weiter ging. Inzwischen war es dunkel, aber noch 30 km bis zum nächsten Ort am Strand mit Hotels etc. Also fuhr ich auf der Schnellstraße von Brasilia über Rio noch Paulo bergauf und bergab. aber sicher und bequem (nur Berg hoch). Dann kam ich auch nach Mangaratiba und fand eine Herberge und ein Restaurant.
Ein wenig primitiv war es.
Bei Sonne und einem lauen Lüftchen ging es dann weiter. Jedoch ständig hoch und runter, mal bis 280 m, mal Strand. Da kam ich nicht weit, 60 km bis Angra, dem „Paradies“. Das Hostel war gut, aber leer. In der Stadt bekam ich sogar die richtige Gasflasche. Und eine Dose Bier zur Unterstützung beim Bericht. Dabei schlief ich ein. Der Tag war anstrengend gewesen. Die Temperaturen sind mit 20 bis 24 Tags und 14 bis 16 nachts ganz angenehm.

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