Wie viele Berichte und Reisebericht hatte ich über dieses Tal gelesen. Seit Beginn der Aufzeichnungen ist es auch ein Synonym für Paradies. Drei Ernten im Jahr und alles Obst und Gemüse der Welt. Dazu Seide und Gewürze. Heute auch Erdöl und viel Industrie.
Von Angren ging es erst manierlich am Fluss entlang. Eine Eisenbahn wird gerade mitten in die Berge gebaut, richtig viel Aufwand. Aber wohin? Soll das die neue Seidenstraße auf Schienen werden? Dann braucht es noch viele Tunnel und Brücken bis China.
Der gestrige Tag steckte mir noch in den Knochen, so ging es nur langsam voran mit vielen Pausen. Bei 1100 m bog die Strasse vom Fluss ab und ging recht steil nach oben mit 12% Steigung im Schnitt. Nach Stunden kam ich mit viel Schieben und Pausen am Tunnel unter dem Kamchik-Pass an. Immerhin 2260 m hoch. Und der nächste Tunnel noch bei 2200 m. Hatte ich nicht mit gerechnet, da weder Karte nach Navi Infos gaben. So war es der höchste Punkt auf der gesamten bisherigen Reise.
Ins Tal ging es schnell, bei großer Kälte. Dicke Jacke, Thermohose und Skihandschuhe waren angesagt. Nach 20 km dann eine Kneipe, bei der ich auch übernachten kann. Draußen auf einem Esspodest. Der Kneiper war gleich sehr hilfsbereit. Dafür durfte er auch mal mit meinem bepackten Rad fahren. Ging ganz gut. Und die Verständigung ging auch ganz gut mit Brocken von russisch, englisch und den Händen. Zettel und Landkarte taten ein Übriges.
Morgen wird ein ruhiger Tag.