sinnliche Betäubung im Paradies auf Erden: Buchara
Die Nacht senkt sich langsam über die Stadt. Die Springbrunnen am Labi Hauz verbreiten eine angenehme Atmosphäre und auf der Bühne nebenan wechseln sich Folkloregruppen und Einzelmusiker ab. Da schmeckt der Plov noch mal so gut.
Es ist einfach unglaublich, wie viele historische Gebäude und Anlagen diese Stadt hat. Aber auch wie viele große und kleine Hotels hier herumstehen und wie viele Touristen, die meisten jedoch hier aus der Region, die Stadt und ihr Stadtfest bevölkern.
Das eine oder andere Dutzend Mausoleen, Medressen, Museen, Festungen, Moscheen, Passagen, Minarette, Karawansereien und mehr aus über 1000 Jahren habe ich heute gesehen. Vieles ist natürlich ähnlich, so fallen dann die besonderen Ornamente und Stile eher auf. Minarett und Mosche Kolon gegenüber Miri-Arab Medressen sind nicht nur auf den Prospekten von Buchara und Usbekistan nett anzusehen.
Das Ganze ist gerade eingerahmt vom Volksfest „Silk & Spice“. Überall Bühnen aufgebaut mit Tanz & Musikgruppen. Aber auch sonst, in Höfen, Passagen und Strassen spielen, singen, musizieren und tanzen Gruppen, einfach so. Vom Eingang der Moschee Kolon habe ich dem Regisseur lange zugeschaut, wie er Hunderte an Tänzerinnen und Tänzern dirigierte, einzelne Abläufe mehrfach wiederholte, bis er einverstanden war. Es war offensichtlich Probe für den Abend. Kurz vor Sonnenuntergang war ich wegen des Lichtes nochmals dort. Da war der Platz von Polizei gesperrt und riesige Musikanlagen aufgebaut. Gerade bringt der Kellner einen sehr leckeren Zitronentee.
Und dann bin ich noch durch die riesigen Markthallen geschlendert. Wie das Paradies auf Erden: Obst, Gemüse, Kuchen bis zum Horizont. In anderen Hallen Nüsse und Gewürze, die Gerüche des Orients bis zur sinnlichen Betäubung. Um die Wasseranlage Labi Hauz sind Hunderte an Ständen mit lokalen Produkten von Keramik über Messer, Kannen bis zu Seide und Gewürzen. Vieles sieht so gleich aus, das es aus der Fabrik kommen muss (China ist nicht weit).
Es ist trotzdem eine Freude, dort herumzulaufen und sich treiben zu lassen.