Abreise aus Südamerika
Liebe Rita,
die letzten Tage waren spannend, aber ganz anders als bisher. Geschichte stand im Vordergrund, verbunden mit langen Busfahrten. Nach Cuzco war ich nur bis Albancay gekommen. Dann 16 h Bus bis Lima, Nasca lag leider voll im Nebel. Sofort ging es über Nacht in den Norden nach Chiclayo, wo ich unbedingt nach Lambayeque wollte, die große Ausgrabungs- und Forschungsstätte zu den alten Kulturen der Anden. Ich wurde nicht enttäuscht. Viel hatte ich schon vorher gesehen, selbst ansehen macht aber den Unterschied. Dutzende Pyramiden, größer als Gizeh, aber aus Strohlehmziegeln (Adobe genannt). Goldfunde wie Staatsschätze. Schon Thor Heyerdahl hat hier lange gegraben.
Über Nacht nach Guayaquil in Ecuador und mit dem nächsten Bus nach Quito. Die Straße der Vulkane leider nur vom Fenster aus. Dass Quito so gebirgig ist, hätte ich nicht gedacht. Den Äquator mit Denkmal nördlich zu erreichen, war dann schon eine Herausforderung, auch den Flughafen danach. Beim letzten Berg, es war schon 23 Uhr, nahm mich ein freundlicher Mensch im Auto mit. Das Gepäck dann für den Rückflug richtig zu packen und zu verstauen, dauerte. Zum Schluss gab es noch Resteessen, Nudeln mit Soße und gut gewürzt. Die Gaskartusche musste ich entsorgen. Sie hat mir in den 5 Wochen aber gute Dienste geleistet, auch im Hotel wäre ich sonst manchmal hungrig eingeschlafen. Der Flug nach Bogota war kurz, so dass ich noch Zeit für die Stadt und das Goldmuseum hatte.
Um 20.55 Uhr dann der Start mit Abschied von Südamerika, einem sehr ambivalenten Kontinent, auf dem ich wohl eher nicht freiwillig leben wollte. Dazu vielleicht später mehr.
Schön und spannend war es auf jeden Fall, jeder Tag bis oben hin voll gepackt und immer was neues.