26.10.24
Es war recht warm in der Nacht. Aber zum Aufstehen hatte ich keine Lust. War ja noch Zeit.
Bei Sonnenuntergang saß ich am Wasserloch und konnte die Tiere beobachten. Zuerst kam eine Herde Gnus, die sehr nervös schienen. Kampf zwischen Angst und Durst. Dabei gibt es keine Krokodile im Etoschapark. Viele Zebras folgten in kleinen Gruppen, bestimmt 40 Tiere. Leise kamen sie aus dem Busch. Nach einiger Zeit wurden sie auch nervös, zogen sich bald zurück. Vorsichtig hatten sie alle am Rand gestanden, um zu trinken. Viele Vögel kamen an, jagten Insekten und ließen sich dann auch am Rand nieder. Es blieb dann ruhig, so dass ich beruhigt zum Abendessen gehen konnte.
Die Elefanten vorhin an einer anderen Tränke am Eingang zum Park plantschten ohne Unterlass, wälzten sich, tauchten, bespritzten sich, ließen es sich gut gehen. Aus dem Tümpel war ein Schlammloch geworden. Trotzdem tranken sie viel Wasser. Andere Tiere warteten in respektvoller Entfernung, während immer neue Gruppen von Elefanten, meist Mütter mit Jungtieren ankamen und die große Plantsche fortführten.
Am Morgen hatte alles geklappt. ATM, Restzahlung und Abfahrt. In den nächsten Tagen wird Leonard mein Fahrer und Guide sein. Erst Softwaretechniker, jetzt Tourismusmanagement und Fremdenführer.
Es sind immerhin über 400 km bis zur Etoschapfanne. Das Land ist ziemlich karg und leer. Bei 2,6 Mio. Einwohnern und mehr als der doppelten Fläche von Deutschland kein Wunder. Die Landschaft ist recht flach mit einigen Bergen, ehemalige Vulkane. Seit dem Ende von Gondwana hat sich hier nicht viel getan.
Mit Mittagessen sind wir um 4 Uhr im Park. Das erste Tier ist eine Giraffe. Alles ist sehr öde. Leben findet an den Wasserlöchern statt.
Das Abendessen ist ein Buffet in einer riesigen Lodge mit viel Platz. Unsere 2 Zelte hatten wir schnell aufgebaut. Etwas größer als mein kleines Zelt. Mehr als Stehhöhe.
Ein lauer Wind weht, gute Nacht.