Und nun bin ich wirklich in China!

Da hab ich es doch geschafft, nach China zu kommen. Da war ich sehr froh und glücklich. Habe sogar ein paar Freudentränen vergossen. Die Strecke war schon sehr ambitioniert, von Taschkent durchs Gebirge ins Ferganatal und dann über Osh und  Sari-Rash über den Irkeshtam- Pass auf 3760 m nach China. Für Radfahrer der einzige Weg von Usbekistan durch Kirgistan nach China. Ich war mir absolut nicht sicher, ob ich das schaffen würde. Und dann habe ich nur acht Tage gebraucht für die 850 km.
Als ich heute morgen aufwachte, dachte ich schon in einer anderen Welt zu sein. Letzte Nacht war es schon dunkel. Vor meinem Fenster das Panorama des Pamir mit über 6000 m Höhe. Voll im Schnee, direkt aus der Hochebene aufsteigend. Die Sonne tauchte alles in ein unwirkliches Licht. Nach ein paar Einkäufen in dem sehr kleinen Ort ging es dann gleich los. Im Hochtal ging es zuerst ganz gut voran. Auf einer Höhe von 3300 m fährt man aber langsamer. Rechts von mir die ganze Zeit das Pamirgebirge. Unbeschreiblich schön und majestätisch. Immer wieder habe ich Pause gemacht, um das Panorama zu betrachten. Manche Pause war auch zum Durchatmen notwendig, denn die Puste geht dort oben doch etwas kürzer, zumindest bei mir. Mit dem Panorama ging es dann zum Irkeshtam hoch, nicht sonderlich Steil, aber halt weit oben. Nach unten zur Grenze ging es dann steil bergab mit ein paar Steigungen beim Queren von riesigen Tälern. Kurz nach 17 Uhr erreichte ich die Grenze, die sich jedoch über 10 km erstreckt. Die Chinesen hatten fast Feierabend, so dass ich meinen Pass erst morgen bekomme. War mir recht, eine Unterkunft und ein Restaurant zur Verfügung stehen. Weiter wollte ich sowieso nicht mehr. Und das Essen war hervorragend. Und das alles für 6 €. Das nächste Ziel ist dann Kaschgar.