Strafe für den Präsidenten: Er soll seine Straßen mal selbst befahren!
Bis zur Teepause, als ich meinen letzten Bericht schrieb, lief alles ganz gut. War nur sehr heiß (frieren brauchte ich heute nicht). Doch kaum war ich 100 m gefahren, hörte der Strassenbelag auf. Die nächsten 45 km waren Folter. Schlaglöcher und Spurrinnen von 1 m Tiefe, LKW-Spuren in Beton gegossen, sehr grober Schotter mit Flugstaub gemischt. Die LKW waren auch nicht schneller, wirbelten aber kilometerlange Staubfahnen auf (deshalb tragen wohl alle Handwerker und Straßenarbeiter staubdichte Gesichtsverkleidungen). Und dann ging es noch von 0 auf 290 m steil hoch. Bis zum nächsten Ort waren es noch 60 km (beide Richtungen). Bei nur 10 km/h ein langwieriges und anstrengendes Unterfangen. Als die Sonne unterging, waren es noch 20 km. Zum Glück wurde der Belag plötzlich besser und es ging mit 22 km/h weiter (mit Licht). In Otis an der Strasse ein Café. Suppe und Cola. Und dann war fast nebenan noch eine Pension. Die einzige bis Bejneu. Na gut. Ohne Wasser und Plumpsklo im Hof. Morgen muss es aber ein Hotel sein.
Ansonsten war die Fahrt durch die Wüste angenehm und interessant durch die vielen Farben, die Berge und Höhen und den ständigen Wind. Nur auf Strassen wie Flussbetten kann ich verzichten. Es wird zwar manchmal gebaut, aber sehr langsam und chaotisch. Das Geld des Staates ist in die neue Prunkhauptstadt Astana zur Ehre des Präsidenten geflossen. Zur Strafe müsste dieser seine kaputten Strassen täglich selbst befahren.