Kap der Guten Hoffnung
1.11.2024
Trotz Baustelle gegenüber ist es bis zum Morgen recht ruhig. Der Wecker nervt. Da schlafe ich doch glatt weiter. Das Frühstück ist einfach, hat aber genug Kaffee.
Heute werde ich auch meine namibischen Dollar los, in einem kleinen Laden. Man muss aber immer aufpassen, dass man nicht betuppt wird. Immer und ständig. Gehört zum guten Ton. Da ist die afrikanische Gesellschaft sehr egoistisch, auf den eigenen individuellen oder familiären Vorteil bedacht. Leider. Im Großen ist das dann Korruption. Eines der zwei großen Probleme des Kontinents. Das andere ist Dreck und Müll, vor allem Plastik. Da würde Entwicklungshilfe nichts kosten und der gesamten Welt viele Probleme ersparen: Unterstützung nur bei Einführung von Pfand auf Verpackungen. Kostet nichts und ist unheimlich erfolgreich.
Der Weg zum Kap ist lang. Eine Abkürzung mit der Bahn geht leider nicht, da die Mitnahme von Rädern nicht erlaubt ist. Lieber leere Züge als Fahrräder mitnehmen.
Die Erkenntnis von Díaz bemerke ich spät und kann nichts machen. Das Kap der Stürme hatte er es getauft. Getroffen. So kämpfe ich mich fast 70 km gegen den Wind zum Leuchtturm. Viel Geld für Eintritt dann auch noch, wegen Nationalpark. Einheimische zahlen 100 Rand. Ausländer mehr als das vierfach. Bargeld geht nicht, nur Kreditkarte.
Die letzten 13 km sind eine Herausforderung. Dafür darf ich aber zum Leuchtturm hoch. 9600 km bis London und fast 12000 km bis New York. Aber diesen Punkt zu erreichen ist ein tolles Gefühl. Nach einem Kaffee geht es zurück nach Kapstadt, aber mit Rückenwind (meistens).
Im Guesthouse gibt es noch Bier und Pizza. Nach einem solchen Tag eher profan. Aber ich bin zu müde.