Zhangyue

Wäsche waschen ist angesagt

Ein kleiner chinesischer Ort mitten im den Bergen (4500m). Auch hier Bautätigkeit ohne Ende. Und ein sehr elegantes Hotel mit Suite, Neubau, es funktioniert alles, ist angenehm warm und die Dusche auch. Hatte ich lange nicht mehr gehabt.
Heute morgen war es eher kühl gewesen, auch im Hotel. Im Supermarkt dann Einkäufe (mit ständiger Begleitung). Und schon ging’s los. Der Weg war easy und auf einem Teilstück hatte ich Begleitung von einem chinesischen Radfahrer mit lauter Musik von Enja. In Zhangye gab es nur den 1000 Jahre alten schlafenden Buddha zu sehen. Einer der größten in China überhaupt mit 34 m Länge und 7 m Höhe.
Das nächste Stück Weg über den Pass wollte ich mit Bus fahren. Klappte auch alles hervorragend. Es war man nur gut mit dem Bus, denn auf dem Weg waren 4 neue Tunnel mit über 20 km Länge, die nur zwei enge Spuren und keinen Randstreifen hatten, da wäre ich wahrscheinlich gar nicht mit Rad reingekommen, oder hätte ständig Todesängste ausstehen müssen. So im Bus war es schon dramatisch genug. Bei Tianzhu kippte mich der Busfahrer auf dem Parkplatz aus. Von der Autobahn runter und in den Ort musste ich selber bewältigen, war aber easy. Viel Wäsche wär heute wieder dran.
Morgen geht es zu den Bingling-Grotten am Gelben Fluss.

Schwierige Essenskultur für Ausländer

Heute war ein angenehmer Fahrradtag: keine großen Steigungen, tolles Panorama und angenehme Temperaturen. Morgens wird es jetzt deutlich eher hell, da ich näher nach Peking komme. Kühl ist es aber trotzdem. Im Laufe des Vormittags wurde es dann angenehm warm, kurze Hose und Hemd. Das Panorama war beeindruckend, das Gebirge Qilian Shan mit den Gipfel in Schnee bei 5000 bis 5500 den ganzen Tag im Süden. Wie der Pamir bei Saritash. Alles in voller Sonne. Die Bäume herbstlich gefärbt, die Bauern überall bei der Ernte, hier Mais und Zwiebeln. Drei chinesische Radfahrer habe ich getroffen. Die so klein eingezeichnete Stadt Linze vor Zhangye ist dann plötzlich 100.000 oder größer. Nur werden hier die Bürgersteige schon um 9 Uhr hochgeklappt. So war ich froh, noch ein Restaurant gefunden zu haben. Es stellte sich als schwierig heraus, da es ein besonderes war, die Leute nur chinesisch konnten (ich nicht) und die Speisen nicht fertig waren. Natürlich war ich der Mittelpunkt, weil alles gackerte und guckte und der Chef versuchte, mir mit chinesischen Hyroglyphen alles zu erklären, was aber wenig brachte, trotz steigender Lautstärke. Eine. Speisekarte gab es auch nicht, alle Leute aßen aber mit Vergnügen. Schließlich nahm mich ein Gast an die Hand mit Teller und Zange und zeigte mir, dass man vom Buffet sich rohe Sachen nimmt, die dann in einen Topf mit Sud kommen und individuell gegart werden. Jeder bekommt einen Topf an seinen Platz mit Herdplatte. Und schon ging’s los. Reis gab es leider keinen und Tee auch nicht. Statt dessen gab es heißes Wasser oder Bier. Irgendwann kam eine Kellnerin, die einzige, die nicht gackerte, und half mir ein wenig mit einer Suppenkelle und der Handhabung von Topf und Herdplatte. Dann hatte ich es auch begriffen. Das war aber eine typische Situation. Die Leute sind völlig hilflos mit ungewohnten Situationen, sprachungebildet (nur Chinesisch), kennen nur Chinesen und empfinden alles andere als Clownerei und Belustigung. Ich hatte wenigstens ein tolles Essen und ein neues Erlebnis. Ich möchte manchmal sehen, wie diese Leute, die sich totlachen, ein ordentliches großes Steak essen wollen, ohne Stäbchen, dafür mit Messer und Gabel, ohne schlürfen, grunzen und schmatzen, und ohne den ganzen Tisch und Fußboden zu bekleckern und zu vermüllen. So unterschiedlich sind eben die Welten.
Da war der Vorabend doch angenehmer gewesen, als ich zu einer Tischgesellschaft gebeten wurde, alles geteilt wurde und jede Menge da war. So viel hatte ich die letzten Monate nicht mehr gegessen. Ich hab aber nicht alles geschafft. Die Verständigung klappte auch so.