TASARA

Mit TASARA auf hoher See

12.10.2024
Die Sonne steht schon hoch als ich aufwache. Weit sind wir nicht gekommen. Die Morgentoilette ist knapp. Wasser aus der Tonne mit Schöpfkelle auf die Hand. Mehr Wasser rauscht durch den Raum wegen des Wellengangs vom Zug. Dann ist aber alles sauber. Nur ich nicht ganz.
Zum Frühstück habe ich Müsli mit Trockenmilch und Zucker. Dazu Cola statt Kaffee und dann Kekse. Der Zug rumpelt langsam an einem Sumpfgebiet vorbei. Viel Landwirtschaft. Pflügende Bauern mit Ochsengespann. Getreide, Obst. Manchmal große Köhleröfen für Holz und Ziegel. Um 11 ist in Mlimba Schluss. 5 Stunden. Irgendwann kommt ein Gegenzug. Viel Rangiererei. Dann geht es gegen 16 Uhr weiter. Es wurden wohl nur die Lokomotiven getauscht, da jetzt Gebirge ansteht. Geht ziemlich hoch, Brücken, Tunnel, Brücken. Da hatten die Chinesen ab 1967 viel zu tun. Das Equipment und die Schienen sind jetzt veraltet und verbraucht. Daher fahren die Züge seit ein paar Tagen nicht mehr nach Sambia. Lokomotiven fehlen.
Um 20 Uhr ist wieder Schluss. Unklar. Dafür habe ich viel Zeit, mit meinem Mitbewohner zu reden. Er ist Dozent für Mikrobiologie an einem Institut in Dar es Salaam und auf dem Weg zur Familie. Viel Austausch Europa mit Afrika. Später Gespräch über Glauben und afrikanische Götter und Kulte. Spannend.
Um 21 Uhr Abendessen, Rind mit Reis. Mit Bier zusammen 3 €. Für die Einheimischen aber sehr teuer. Durchschnittseinkommen gut Verdienender 200,-€/Monat.
Noch weit bis zur Endstation vor der Grenze. Dann Bus. Mal sehen.

Eine lange Strecke durch ein Hochtal

Eine lange Strecke durch ein Hochtal

Reiseverpflegung

Die Reiseverpflegung kommt

Mit TASARA starten

11.10.2024
Es ist acht Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Was wird mit dem Zugticket? Erst mal unter die Dusche, kalt aber besser als nichts. Das Frühstück wie auch sonst in Ostafrika: Rührei, Pfannkuchen, Toastbrot, Nudeln, Kaffee.
Dann Fahrradmontage, Bezahlung und auf zur Eisenbahn. Riesige Anlage ohne Hinweise, sieht man erst, wenn man davorsteht. Und tatsächlich, mein Name steht auf der Passagierliste, geht momentan aber nur bis Mbeya wegen Bauarbeite oder so. Bis Sambia dann Bus. Wie weiter, muss ich dann sehen. Außerdem fährt der Zug erst um 22 Uhr ab. So kann ich neue Bremsbeläge und den Rückspiegel montieren und komme noch in die Stadt und zum Hafen. Dort soll ich dann gleich mit der Schnellfähre nach Sansibar. Innenstadt eher gesichtslos, aber einer der großen Häfenstädte von Afrika. Die breite Straße in die Stadt ist Großbaustelle bei laufendem Betrieb. Viel Dreck, viel Staub, viel Stau. Die Geschäfte schließen um 12 Uhr. Mittagspause oder Gebet? Einige Straße sind gesperrt, dort betende Menschen und ein Muezzin ruft. So bleibt mir nur der Weg ins Café. Heiß ist es auch mit 31 Grad. Auf dem Rückweg kaufe ich noch ein. Die Fahrt kann lang werden. Mal sehen. Am Bahnhof dann mein Rad und Gepäck fertig machen für die Reise. Geht zwar erst um 22 Uhr los, aber das Fahrrad muss um 15 Uhr abgegeben sein. Alle Gepäckstücke werden gewogen und beschriftet. Ordnung muss sein. Dafür sind fast alle Sitzbänke im Warteraum kaputt. Es gibt ein Restaurant, wo ich was zu trinken bekomme. Noch 6 Stunden bis zur Abfahrt. Mit Schlaf auf einem Bänkchen geht die Zeit vorbei. Gegen 21 kommt der Zug langsam ohne Licht in den Bahnhof reingerollt. Ich kann als einer der ersten zum Zug. Mit dem Porter den Preis verhandelt. Dann kommt noch ein Passagier. Schlafabteil mit 4 Plätzen und 2 Personen. In Polen war damals ein Bakschisch notwendig.
Es gibt ein Zugrestaurant. Fisch war totgegrillt. Aber sonst ok. Handwäsche vor und nach dem Essen am Tisch. Kilimandscharo-Bier dazu.
Der Zug quietscht und schaukelt. Mit dem fehlenden Schlaf der letzten Tage komme ich gut durch die Nacht. Kann sogar das Handy laden.

Hafen von Dar-Es-Salaam