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Flammende Berge

Die Turfan-Senke oder Oase war schon immer von Menschen besiedelt. Auf dem Weg nach Osten habe ich noch die verlassene Stadt Gaoshan und die zugehörige Mausoleum-Anlage besucht. 200 vor unserer Zeit entstanden und 600 Jahre verlassen, dennoch sind immer noch majestätische Mauern und Gebäude vorhanden. Der Hintergrund der Stadt sind Sandstein-Gebirge, die im Licht der untergehenden Sonne leuchten. Bei Hitze, hier der heißeste Ort Chinas, verwirbelt die Luft und sieht aus wie Flammen, daher die Flammenden Berge. Sieht schon toll aus.
Gerade mal 10 km weiter sind die 1000-Buddha-Grotten von Bezeklik, wieder entstanden ab 300 durch fromme Mönche. Wie die anderen Grotten auch, sind diese im einem grünen Tal in die Wände gehauen. Die schönsten Stücke auch hier von Lecoq aus den Wänden gesägt, die Figuren mitgenommen. Heute in Berlin zu bewundern. Das was nach muslimischem Bildersturm, den Roten Garden und der Zeit übrig ist, bleibt ein starker Eindruck. Viele Farben sind immer noch kräftig, wie blau. Gesichter gut zu erkennen und sehr ausdrucksstark.
Bis Shanshan waren es dann noch 70 km, erst Landstraße, dann Autobahn. Der Mond ging dann irgendwann über den Bergen blutrot auf, schon abnehmend. Shanshan hat wenig zu bieten, bemüht sich aber intensiv um Touristen.

ständige Polizeikontrollen in der Wüste bis Buchara

Nach einem ziemlichem Gewaltritt bin ich in Buchara angekommen. Ich hatte die Wüste nach drei Tagen ohne Wasser (außer Wasser in Flaschen) satt. Wind und Strasse waren nicht ganz auf meiner Seite, so dass ich für die knapp 220 km von 7.30 bis 21.30 Uhr gebraucht habe. Genau 6 Wochen seit der Landung in Istanbul und 4.240 km und eine Woche seit der Einreise nach Usbekistan und 790 km war ich also hier. 
In Buchara tobt derzeit der Bär, weil hier ein Volksfest unter dem Namen „Silk&Spice“ läuft. Dazu aber mehr heute Abend. Mitten durch das Volksfest in der gesamten Altstadt bin ich mit meinem Fahrrad auf der Suche nach einer preiswerten Unterkunft. Vor dem Duschen erst was Essen, aus bitterer Erfahrung aus Nukus. Noch einen Schlaftrunk gekauft und dann unter die Dusche. Nach drei Tagen Wüste mit Sturm, Staub, Dreck, viel Schweiß (6-8l  Wasser, Cola, Bier) ein echter Traum. Muss ich noch ergänzen: jeden Abend vor der Dusche ist die Wäsche dran. Was da immer für Dreck und Salz raus kommt. Jetzt sind die Sachen meistens am nächsten Morgen trocken. In den ersten drei Wochen dauerte es bis zu drei Tage bei Regen und Kälte. So ist einiges vom Gepäckträger verloren gegangen.
Die Mahlzeiten kaufe ich im der Regel. Kein Stress mit Einkauf und Kochen. Meine Suppen, Grieß, Haferflocken, Tee, Zucker, Milchpulver habe ich kaum angerührt, außer auf dem Campingplatz. Für Zwischenmahlzeiten oder fehlende Kafes habe ich immer Brot, Schafskäse, Oliven und Kekse dabei. Seit Kasachstan geht es zu Trockenobst und Nüssen über, Oliven sind hier unbekannt. An Wein und Schluck habe ich auch einen kleinen Vorrat dabei, in der Türkei Raki, in Georgien Cognac, seit Aktau Wodka.
Ansonsten gibt es nichts zu berichten, die Strasse war fast den ganzen Tag gerade aus und kaputt, ständig Polizeikontrollen, Frühstück um 8 an der Landstraße (Brot, Aprikosen, Nüsse, Käse). Mittag in einem kleinen Kafe (Blätterteigtaschen mit Hammel), Zwischenmahlzeit an der Strasse.
40 km vor Buchara wurde es grün wegen des Zafron, der hier endet (versickert). Daher war Buchara immer schon Oase gewesen.