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Ein Tag in Kampala


Mit Regen aufgewacht. Da kann ich noch liegenbleiben. Frühstück erst um 9 Uhr.
Bei dem Regen geht nichts. Lesen und Sudoku. Im Red Chili Hostel ist eine Schulklasse aus Süddeutschland mit einigen Lehrerinnen. Klassenfahrt. Finde ich toll. Morgen fahren die zum Murchison Falls Park.
Gegen 13 Uhr hört der Regen auf. Los geht es zum Museum. Langer Weg, viel bergauf. Die Karte auf dem Handy ist sehr ungenau. Viel fragen bis zum Ziel. Das Museum ist teilweise interessant, Steinzeit in Uganda sowie Schimpansen und Gorillas in Uganda und Ölförderung im Nationalpark. Anderes eher schlecht und sollte überarbeitet werden.
Danach gleich um die Ecke ein Café. Schwarzwälder Kirsch musste es nicht sein, also Schokotorte mit Filterkaffee.
Dann die Stadtmitte von Kampala. Hoch und runter und viel Verkehr, vor allem Motorräder. Sehr chaotisch. Geht aber ganz gut mit Fahrrad. Die Menschen in Kampala sind eher faul, träge und Motorversessen. Kaum einer fährt Rad. Nur Motorrad, auch als Taxi. Dabei können die meisten gut mit Rad fahren. So schlimm ist es nicht mit den Bergen. Einen öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht. Nur Matukas und Motorräder. Der Zustand der Straßen ist eine Katastrophe um es freundlich auszudrücken. Kanalisation wird manchmal gerade gebaut, aber chaotisch. Wasser fließt nicht nach oben. Und Arbeiter fehlen. Bürgersteige sind ein Fremdwort, wo es sie gibt, nur Motorräder darauf. In der Innenstadt viele Banken mit ATM, Behörden, Ministerien, Versicherungen, Hotels, Bürotürmen.
Das Parlament zu fotografieren ist verboten, wie Militäranlagen. Absurd. Ist eine andere Welt. Wird noch Jahrhunderte dauern. Patriarchalisches Verhalten überall, Besserwisserei, Bürokratie verhindern eine moderne Gesellschaft und eine Entwicklung. Schade, da die Menschen freundlich und hilfsbereit sind und die Frauen die Zukunft sein könnten.
Zum Abendessen eine ugandische vegetarische Spezialität. Morgen geht es weiter. Langes Gespräch mit einer Frau aus der Gruppe Klassenfahrt.

Straße nach Kampala

Luxus in Sivas

Das brauchte ich jetzt Mal. Schlemmen. Ich sitze in einem vornehmen Hotel mit Kuchentheke und Café. Richtiger guter Kuchen (nicht Baklawa) und ordentlichen Filterkaffee (nicht Nescafé lauwarm). Warum nicht überall?
Der Bruch könnte nicht größer sein. Gerade wegen Hunger (4. volle Mahlzeit heute) noch einen Döner XXL für 5 TL an der Bude reingeschoben. Und jetzt hier. Der Tag war lang und die Strecke auch bis Sivas. Entfernungsangaben sind in der Regel sehr subjektiv. 122 km bis Sivas können meinen bis zur Stadtgrenze, oder Innenstadt oder sind veraltet. Ein Wechsel ist jederzeit möglich. Immerhin eine grobe Orientierung. Ist doch auch was. Einige der wichtigsten Bauten habe ich schon gesehen. Eine alte schöne Moschee ist zur Kneipe geworden, eine andere wird vom Verkehr umbrandet und jeder kann durch die Fenster reinsehen und die Gläubigen beobachten.
Ansonsten sind um 22 Uhr die meisten Geschäfte noch offen (kaum einer geht zum Gebet um 21.30 oder sonst).
Die beste und größte Pide (türkische Pizza) hatte ich heute Nachmittag in Yildizeli für 10 TL inclusive 1 L Cola. Es  lohnt sich, in den kleinen Orten die Hauptstraße zu verlassen und ins Zentrum (Sehir Mercredi) zu fahren. Auch für Hotels.
Morgen steht ein Museum und die Bauten von innen auf dem Programm, dann geht es weiter nach Osten. Hoffentlich mit weniger Regen. Die Temperaturen zwischen 6 und 18 Grad sind fürs Radfahren gut, aber eher ungewöhnlich für die Zeit. So ist das halt mit de Uhl und de Nachtigall.