Greymouth 11. März 2019

Greymouth 11. März 2019

Langsam zweifele ich an meiner Wahrnehmung. Nach 10 Tagen NZ kam es mir doch tatsächlich so vor, als ginge die Straße mal nach unten. Treten war allerdings nur schwer. Das Navi zeigte dagegen zunehmende Höhe. Ja, das mit der Steigung. Gewöhnt habe ich mich immer noch nicht an die sehr steilen Straßen, aber es sieht nun nicht mehr so schlimm aus. Von Rennradlern werde ich manchmal überholt, die haben ja auch keine 35 kg Gepäck.


Jetzt werde ich gerade aus der letzten offenen Kneipe in Greymouth rausgeschmissen, 22 Uhr. Im Hostel kann ich noch in der Küche sitzen. Verrückte Welt. Um 22 Uhr machen in Bochum und Leipzig manche Kneipen erst auf.

Gestern früh gehen 8 Uhr bin ich in den Bergen los. Sehr trüb, aber trocken. Es stellte sich heraus, dass die Straße bis zum Meer an einem Fluss entlang läuft, also wenige Steigungen. So konnte ich fast gemütlich fahren und hatte die Alpenkulisse um mich herum. Bis zum Pazifik kam ich am Abend, jedoch nur nach Gehör. Sehen konnte ich nichts mehr. Für eine kleine Suppe reichte es noch auf dem Campingplatz, bis die Küche geschlossen wurde (wie die Kneipen um 22 Uhr). Draussen konnte ich sie dann noch essen. Schon komisch die Leute hier, mit den Hühnern ……
Somit bin ich gestern gut vorangekommen, so um die 155 km, wie sonst üblich. Ab 7 Uhr hatte es schon angefangen zu regnen, erst wenig, dann schüttete aus Eimern. Meine Sachen hatte ich zum Glück schon zur Küche mit Vordach gebracht. Nur das Zelt war noch im Regen. Eile bestand nicht, da ich sowieso nichts machen konnte, außer mit Leuten zu quatschen und zu telefonieren. Um 10 Uhr wurde dann auch noch leider die Küche geschlossen wegen Reinigung und überhaupt. So mußte ich draußen unter dem Vordach mein Müsli essen und den Tee trinken. Ordnung muss halt sein! Muss ich doch wissen, dass es an der Westküste viel regnet und ich dann im Regen stehe. Komische Leute hier.


Gegen 11 Uhr Orstzeit – ich hatte fertig im Regen gefrühstückt – hörte der Platzregen plötzlich auf und ich konnte mein Zelt einsammeln, klitschnass war es. Kurz darauf bin ich losgefahren. Der Chef vom Camping lief immer ohne Jacke, Mütze und Schuhe herum. Na ja. NAPOLA lässt grüßen.
Der Tag entwickelte sich dann doch recht positiv, bis hin zu aufblitzenden Sonnenschein. Die Straßen blieben steil. Die Natur war toll, der Pazifik, der anstürmte, die Strände, Vorgebirge, Flüsse und Aussichten. Einfach toll. So manche Pause war da angesagt. Die wenigen Schauern konnte die Stimmung und Laune auch nicht zerstören. Relativ früh kam ich dann in Greymouth an, Bahnhof, Hafen, Hostel. Und mein Zelt konnte ich trocknen. Viel mit Restaurant war nicht, wegen Sperrstunde und Reinigung und Reparatur.
Also komme ich zeitig ins Bett. Ich habe jedoch vorgesorgt …


So geht es mir sehr gut, keinerlei Wehwehchen plagen mich, Muskeln und Gelenke machen, was sie sollen.
Da können wir uns ja mal bei Gelegenheit am Grill treffen.
Wastl


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