Irgendwie wirkt die Szenerie etwas surreal. Ich sitze am Yangtse und schaue über Fluss und See. Jede Menge Frachtschiffe auf dem Wasser und hinter mir brandet der Straßenverkehr. Vor mir liegt das Kreuzfahrtschiff, das die nächsten zwei Tage mein Zuhause ist. Hätte ich auch nicht gedacht, auf dem Drei-Schluchten-See eine Kreuzfahrt zu machen, durch die Schluchten bis zum Damm. Das kann ja was werden. Wanzhou zählt schon zum subtropischen Teil von China. Kurze Hose ist angenehm. Einen Teil des Weges hatte ich wieder mit Bus gemacht. Es blieben aber noch genug Steigungen übrig. So habe ich wenigstens das Abendschiff erreicht. Der Stress mit den Baustellen gestern hat ganz schön Kraft und Nerven gekostet. Mal sehen, wohin mich das Schiff heute noch trägt. Die Informationen sind immer mit einem gewissen Grad an Unsicherheit behaftet, da die Kommunikation nicht ganz einfach ist und gelegentlich zu Missverständnissen führt. Insgesamt ist es aber nicht so schwierig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die meisten Verkehrsschilder haben die Pinyin-Umschrift, so auch die Straßenschilder, wenn es denn welche gibt. Hinter mir ist übrigens eine Filiale von H&M. Fast alle chinesischen Klamotten haben englische Aufschriften und Label. Muss wie Hyroglyphen wirken, scheint aber für den Verkauf notwendig zu sein. Selbst die chinesischen Baufahrzeuge haben englische Namen und Aufschriften.