Angriff einer Rotte Hunde durch schnellen Rückzug entkommen

So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Der Ausflug zu dem angeblich bedeutendsten Kulturdenkmal Georgiens endete kurz vor dem Ziel erfolglos, weil eine Rotte Hunde, 8-10 Mischlinge zwischen Wolf und Schäferhund, mir den Weg abschnitten und mich sehr aggressiv anfielen. Dabei war das Kloster, in den Fels gehauen, nur einige hundert Meter nach oben entfernt. Hinter mir grummelte ein Gewitter im Großen Kaukasus, der Himmel schickte Regen und mein roter Poncho flatterte im Sturm. 4 Köter kamen immer näher, bellend mit fletschenden Zähnen. Kein Zureden half. Als sie anfinden von hinten und vorn zuzuschnappen, konnte ich nur noch den schnellen Rückzug antreten, denn Waffen hatte ich keine und Worte halfen nicht. Nach einigen hundert Metern hatte ich sie los. Jetzt war nur noch die Nacht, das Gewitter und der Feldweg, Marke Flusslauf, vor mir. 
So wie die Wege aussahen, war in den letzten Jahrzehnten kein normales Auto mehr dort gewesen. Nur Militärlaster mit 3 Achsen und Allradantrieb habe ich gesehen (früher Rote Armee-Gelände, jetzt Georgien, Grenze zu Azerbaidschan). Nach Reiseführer „a great day trip from Tiblisi“. So wie die Strassen auf den letzten 20 km waren und die Spuren im Flussbett oder in der Wiese erkennen ließen, war seit Sowjetzeiten kein normales Auto mehr hier gewesen. Wo die Autoren ihre Info her haben, ist mir schleierhaft. So konnte ich leider das Kloster (1500 Jahre alt), bzw. die Anlage mit 30 Gebäude und Höhlen, nicht ansehen.
Zum Glück blieb das Gewitter im Kaukasus und der Regen hielt sich in Grenzen. Der Gegenwind nervte zuweilen. Nach mehr als drei Stunden war ich dann wieder in der Zivilisation in einem Hotel in Rustavi, Charme Interhotel, aber alles sauber und handwerklich ok (gibt es sonst nicht in Georgien, alle Menschen scheinen 2 linke Hände zu haben und völlig blind zu sein). Der Ausflug war schon beeindruckend, 20 km Feldweg mit Flussbetteinlage, 15 km Schlaglochstrasse durch das Ende der Welt, 15 km durch Industrieruinen (manchmal wurde gearbeitet, Heidelbergzement produziert dort auch), 5 km durch Plattenbauten wie Eisenhüttenstadt, jedoch ohne Investment seit 50 Jahren (Grünau vor 25 Jahren war dagegen ein Paradies). Und dann das Hotel „Rustavi“. Zum Glück hatte ich genug zum Essen und Trinken, und georgischen Cognac frisch gekauft für 4€ bei 5 Sternen.
Wie schön eine Dusche sein kann, merkt man an solchen Tagen, und auch wie gut Schafskäse, Oliven und Brot schmecken.
Den Tag hätte ich streichen wollen. Nichts erreicht, viele Kilometer geschruppt, Reifen Platt wegen Nadeln und Steinen, viele Umwege wegen falscher Karte und plötzlicher Flughafenerweiterung mit MIGs aus dem Museum, Regen, Gegenwind etc. Freuen kann ich mich dann, wenn diese Widerwärtigkeiten nicht auftauchen, oder nur einzeln. So liebe ich auch den November, weil ich sonst nicht wüsste, wie schön der Sommer ist.